Donnerstag, 31. Oktober 2024
Mittwoch, 30. Oktober 2024
Morgens trübe
Am Nachmittag nicht viel besser. Dazwischen habe ich ab und zu etwas Sonne gesehen. Auf dem Weg zum Bioladen z. B. Schönes Licht so insgesamt. Es roch nach Herbst und nach Kuh. Kaum war ich wieder zu Hause, habe ich mich ans Werk gemacht. Jetzt ist der Nirav-Kuchen, der nach dem Franzosen benannt wurde, der das Rezept von seiner Großmutter mit in unsere WG gebracht hatte, im Ofen.
Montag, 28. Oktober 2024
Mal wieder umgeräumt
Den Tisch vor das Fenster gestellt. Optimal ist auch dieser Platz nicht, aber wenigstens muss ich hier zum Schreiben kein Licht einschalten. Und ich sehe die Kraniche, wenn sie vom Deich kommen, zum Deich fliegen, kann mit den Augen den Wolken folgen, kann meine Fantasie auf Reisen schicken. Obwohl ich dazu keine Wolken brauche.
Sonntag, 27. Oktober 2024
Große Pilzrunde
Eigentlich wollte der Hausmann nur einen der großen Riesenschirmlinge aus der Nähe betrachten, die man von meinen Fenstern aus sehen kann. Weil ich nicht einfach schnöde über die Wiese laufen wollte, haben wir uns für die Kälberrunde entschieden. Da ist man 20 Minuten unterwegs, ein kleiner Spaziergang also. Kälber sind keine da seit ein paar Wochen, wir müssen die Strecke umbenennen.
Samstag, 26. Oktober 2024
Der letzte Tag
der Schätze-Ausstellung in der Kirche. Ich bin nicht nur wegen dem versprochenen Kuchen noch einmal gekommen. Auch wenn ich alle Texte kenne, viele selber geschrieben habe nach den Interviews, ist es noch einmal sehr besonders, unsere Arbeit in Form von Exponaten in Vitrinen, Fotos und langen Fahnen mit Texten in dem alten Kirchenraum zu sehen. Judith hat tolle Arbeit geleistet. Da merkt man, dass es nicht die erste Ausstellung ist, die sie kuratiert und auf die Beine gestellt hat.
Mittwoch, 23. Oktober 2024
Nach ein paar Stunden
am Schreibtisch geht es mir besser. Besser als in den letzten Tagen, wo ich mich schon morgens niedergeschlagen und antriebslos fühlte. Wie anstrengend es manchmal ist, mich selbst immer wieder neu zu motivieren. Setz dich hin. Schreibe. Du weißt doch, dass es dir gut tut.
Dienstag, 22. Oktober 2024
Ich fahre mit dem Zug
Verpasse den Ausstieg, bin aber nicht die einzige. In letzter Sekunde will ich abspringen. Zwei Menschen wollen mir helfen. Sie halten mich an den Armen. Doch mein nackter Fuß findet keinen Halt auf dem Bahnsteig, und dann kommt ein großes Teil auf mich zugeflogen, das an einem Seil von einem Kran hängt. Ich werde zurück in das Abteil gezogen. Mit großer Geschwindigkeit rasen wir auf ein Abstellgleis, in eine riesige Montagehalle. Der Waggon stößt gegen Wände, dreht sich um sich selbst, doch irgendwann kommen wir zum Halten. Ich laufe nach Hause. Mein Mann (komisch, schon wieder habe ich im Traum einen Mann) sitzt mit einem Kind auf dem Schoß mit anderen zusammen an einem Tisch im Garten. Als er mich sieht, stellt er das Kind auf die Erde, läuft mir lachend entgegen. Ich bin erleichtert. Er ist nicht mehr böse auf mich.
Der Garten (1)
Meine Großeltern lieben ihren Garten. Er ist ungefähr 400 m2 groß, in der Mitte steht die Laube, in der wir wohnen. Sie besteht aus einem winziges Zimmer, einer noch winzigeren Küche, insgesamt keine 20 qm. Gleich vor der Eingangstür befindet sich die Pumpe, aus der wir unser Trink- und Waschwasser pumpen. Im Winter muss sie zu diesem Zweck erst einmal aufgetaut werden, das machen wir alle paar Tage mit heißem Wasser.
Montag, 21. Oktober 2024
Seit einer Woche
funktioniert meine alte Webseite nicht mehr. Ich kann sie nicht aufrufen, komme nicht in mein Dashboard. Komme nirgendwohin bei Wordpress. Ein veränderter Vertrag mit Strato, danach ging nichts mehr. Auch diverse Telefonate und das Bezahlen erpresster Rechnungen helfen mir nicht weiter. Die ersten Tage waren ziemlich unangenehm. Als hätte man mir etwas amputiert. Ich habe schon einmal ein ganzes Buch verloren, weil ich es nicht extra gespeichert hatte. Und jetzt sind an die 3000 Texte fort. Ich möchte die sehen, die da nicht heulen.
Sonntag, 20. Oktober 2024
Als ich heute Morgen sinnend
mit dem zweiten Kaffee im Bette saß, habe ich noch einmal über dieses "vorübergehend" nachgedacht. Die neue Webseite sollte "Ich bin hier nur vorübergehend heißen". Es gab ja etliche Situationen oder Entscheidungen in meinem Leben, die ich für "vorübergehend" hielt, die dann aber doch eine ganze Weile dauerten. Das hat schon früh angefangen. Eines Tages wird sich meine wahre Familie melden, die haben mich hier nur vorübergehend untergebracht, dann wird sich alles aufklären und sie werden mich aus der Laube holen. Dachte ich mit zehn oder elf. Aber natürlich wusste ich schon ein oder zwei Jahre später, dass solche Geschichten nur in Büchern vorkommen. Ich musste also warten, bis ich so alt war, dass ich selber gehen konnte.
Samstag, 19. Oktober 2024
Auf dem Rückweg vom Darß
hat der Buckower Freund einen Zwischenstopp bei mir eingelegt, bevor er Montag wieder zurück nach Berlin fährt. Er kam mit riesigen Riesenschirmlingen. Die er gestern Abend auch gleich für uns gebraten hat, nachdem wir vom Spaziergang auf dem Deich wieder zurück waren. Die Schirmlinge hätte er in Born lassen können. Auch hier findet man sie an jeder Ecke, auf jeder Wiese, jedem Feld. Ich kann mich nicht erinnern, sie jemals in diesen Mengen in den letzten Jahren gesehen zu haben. Jetzt haben wir also eine Schwemme.
Donnerstag, 17. Oktober 2024
Sonne tanken
Sitze auf der obersten Treppenstufe vor der Galerie, die ich wieder einmal vertretungsweise geöffnet habe. Ich lächle jedem freundlich zu, der an mir vorüber läuft. Sollte ich vielleicht noch etwas sagen? "Kommen Sie rein, dann können Sie raus gucken"? Zu platt. "Kommen und sehen Sie, wie sich Maler und Fotografen mit dem Thema "In der Landschaft" auseinandergesetzt haben."? Es kommt keine rein, es grüßt nicht einmal jeder, den ich mit einem "Guten Tag wünsche ich" bedenke. Egal. Ich bin auch ohne Besucher beglückt.
Montag, 14. Oktober 2024
Sie kommen vom Gülper See, von den Wiesen
rund um Rhinow oder Strodehne und fliegen Richtung Goldbeck, Koppenbrück. Kleinere und größere Formationen sind unterwegs, ich höre ihre Rufe, bevor ich sie sehe. Jedes Mal hopst mein Herz ein bisschen vor Freude. Wie sehr es erst hüpfen würde an einem der großen Rastplätze der Kraniche in Boddennähe. Würde ich den Buckower Freund zum Darß begleiten, könnten wir in der einsetzenden Dämmerung mit den E-Bikes zu ihnen fahren. Allerdings habe ich mich schweren Herzens entschieden, zu Hause zu bleiben und ein paar Tage die Klappe zu halten, damit sich die Entzündung in meinem Kehlkopf beruhigen kann.
Sonntag, 13. Oktober 2024
Die Freundin ist fort
Nach einem letzten gemeinsamen Frühstück, bei dem wir uns an unsere Aktivitäten und Ausflüge erinnert haben - wir waren an der Havel in Vehlgast, in Neuruppin und Kyritz, haben uns die Schätze-Ausstellung in der Kirche angesehen, für die Nachbarn gekocht, drei glutenfreie Crumble gebacken, haben immer alle Reste verwertet und aufgegessen, viel geredet, gelacht, an Tränen kann ich mich nicht erinnern - hat sie sich auf den Weg nach Hause gemacht. Am Ende war sie sogar froh, dass sie ein eigenes Reich hatte für die knappe Woche, die sie hier war. Sie hat gelacht, als ich ihr sagte, ich würde mich noch gut an ihren empörten Blick erinnern. Was? Ich soll hier alleine bleiben? Alleine schlafen?
Freitag, 11. Oktober 2024
Sonne auf dem Deich.
Was man von hier aus sehen kann. Keine Kraniche. Die haben wir dafür gestern auf der Heimfahrt von Neuruppin auf den Wiesen bei Koppenbrück gesehen. Wir saßen eine Weile im Auto und schauten. Es waren Hunderte. Und noch mehr Gänse in der Luft, im Landeanflug, beim Start. Hier ist was los. In der Nacht hörte ich die Klagen der Kühe. Sie rufen nach den Kälbern, die zum Schlachten abgeholt wurden. Eine schien immer näher zu kommen, bis sie unter meinem Fenster stand. Zumindest hatte ich den Eindruck. Eine akustische Halluzination. Du isst Tiere! Wie kannst du nur?
Donnerstag, 10. Oktober 2024
Fahr über die Dörfer
Spiele das Spiel. Zeig der Gießener Freundin deinen Lieblingsplatz an der Havel und stell dir dabei vor, wie es wohl wäre, hier zu leben. Jederzeit vor die Tür gehen zu können und dem mäandernden Fluss zu folgen. Oder zwischen den Kopfweiden zu sitzen und die schnatternden Gänse auf der Wiese zu beobachten. Als wir wieder zu Hause waren, haben wir selber ausgiebig geschnattert. So ausgiebig, dass ich mich ein wenig mit der Zeit vertüddelt habe. Und dann musste es mal wieder schnell gehen. Um 18 Uhr hatten wir schließlich zum Essen gebeten.
Mittwoch, 9. Oktober 2024
Montag, 7. Oktober 2024
Morgens treffen sich die Meisen im Feigenbaum
Sie flattern herum, aber es setzt sich auch immer wieder die eine oder der andere draußen aufs Fensterbrett, trippelt hin, trippelt her, schaut zu mir herein. Das sieht lustig aus, weil ich ja nur die winzigen Köpfe sehe, wenn ich im Bett sitze und Blicke nach draußen werfe. Knödel gibt es erst wieder, wenn die Feige keine Blätter mehr hat, ihr Schnuckies. Gestern habe ich eine von den unreifen Feigen gepflückt und sofort schwesterlich mit dem Hausmann geteilt. Reif war sie nicht, aber essen konnte man sie.
Freitag, 4. Oktober 2024
Dienstag, 1. Oktober 2024
Eben waren auf der Wiese noch drei Rehe
Sie kommen morgens, mittags, abends. Regen stört sie nicht. Jetzt sitzt dort ein Fuchs und schaut sich interessiert um. Ich beobachte ihn eine Weile mit dem Fernglas, bewundere die prächtige Lunte. Gemächlich schlendert er Richtung Waldrand. Die weißen Punkte, die ich dort entdecke, sind tatsächlich große Schirmlinge. Ich werde sie nicht ernten. Für die Zubereitung bräuchte ich Eier. Die letzten haben wir gestern weich gekocht zum Frühstück gegessen, der Hausmann und ich. Das letzte Frühstück, bevor er wieder in die Stadt entschwunden ist.
Ein kühler Wind schabt die Hitze ab
Sehr angenehm nach drei heißen Tagen. Die ich in der kühlen Küche des abwesenden Hausmanns im Tunnel verbracht habe. Oder im Flow. Über Wört...
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Auf meinem Bildschirm nichts. Keine Webseite. Nur der Hinweis: „Ein Fehler ist aufgetreten.“ Ich kenne doch die Tücken der digitalen Welt. W...
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Dabei habe ich mich gestern so ausführlich über die Keto-Ernährung informiert. Da gibt es nichts Süßes. Jedenfalls nichts, was mit herkömmli...