Montag, 2. Dezember 2024

Grau und trübe

Kein Vergleich zu gestern. Was für ein strahlender Tag. Als hätte ihn jemand extra für den 1. Advent entworfen. Sonnig und frostig. Ich bin am Vormittag in den Wald, um ein paar Dinge für die adventliche Stimmung, die ich ja sehr liebe, zu besorgen. Totholz. Tanne. Moos. Rote und weiße Beeren. Habe ein Pferd erschreckt. Keine Rehe. Die laufen mir nur im Dunkeln vor das Rad. Der Hausmann hat mir das Holz dann zusammengebunden, getackert und mit Nägeln für die Stumpenkerzen versehen. Dazu gibt es einen kleinen Korb mit Tanne. Kein Kranz also, aber das Ensemble schlicht und meinen Augen wohlgefällig. Abends dann wieder Frost. Ein grandioser Sternenhimmel. Als ich vorgestern aus dem Nachbardorf gekommen bin, fand ich den Hausmann auf dem Weg vor unserem Garten mit Stirnlampe und Sternenbuch. Er kennt also doch nicht alle Sterne. So viele gab es auch lange nicht zu sehen. Sommerdreieck. Kassiopeia. Großer Wagen. Die Plejaden. Pegasus. Die Milchstraße. Da werde ich ganz andächtig. Und ehe ich ein zweites Mal blinzeln konnte, war auch noch eine Schnuppe verglüht. Danke!

Samstag, 30. November 2024

Frost


 

Shopping finden manche Menschen so attraktiv,

sie geben es als Hobby an. Männer eher seltener allerdings. Ist vielleicht so ein Frauendingens. Noch aus der Zeit, als wir loszogen, um Essbares zu sammeln. Auch ich habe gestern meine Höhle verlassen, um Dinge zu besorgen, die es hier weder im Bioladen noch im Supermarkt gibt. Leider gleicht für mich ein Einkauf sagen wir mal in den Spandau-Arkaden eher einem Aufenthalt in der Vorhölle. Nach zwei Stunden ich fix und. Und dabei hatte ich nicht einmal alles, was in der Keto Küche zum Backen unerlässlich ist. Trotzdem habe ich gestern Abend mein erstes Keto-Brot gebacken. Mit verschiedenen Nüssen, Eiern und Leinmehl. Gar nicht übel. Nicht zum Schwärmen in höchsten Tönen, aber besser als jedes fertige Eiweißbrot. 

Beim Kochen, Backen, Zeichnen höre ich Musik, ich lasse mir aber auch gern etwas vorlesen. Aktuell ist das Buch von Per-Anhalter-durch-die-Galaxis-Douglas-Adams "Die letzten ihrer Art" mein absoluter Favorit. Eigentlich als Hörfunkserie für die BBC konzipiert, ist es erst im Anschluss entstanden. Adams hatte zwischen 1985 und 1989 zusammen mit dem Fotografen und Zoologen Mark Carvadine mehrere Reisen unternommen, um nachTieren zu suchen, die vom Aussterben bedroht sind. Mark, der von allem eine Ahnung hatte, und Douglas, dessen Aufgabe darin bestand, "ein ungemein unwissender Nicht-Zoologe zu sein, für den alles wie aus heiterem Himmel zu kommen hatte." So sollte er schreiben, das war die Aufgabe, die wie für ihn gemacht war, wie ich beim Hören finde. Denn ich bin bei dem Denkprozessen, den Überlegungen, den visuellen Eindrücken dabei, fast ist es so, als würde ich selber sehen, selber denken und reflektieren. Auf einige Szenen hätte ich allerdings gut verzichten können. Die Konobo-Warane würden mir nicht ans Herz wachsen. Dabei tun sie ja nur, was sie tun müssen, was in ihnen angelegt ist. Bzw. tun sie das, was Menschen für sie arrangieren. Überhaupt die Menschen. Wenn man sich überlegt, dass ein Wilderer in Afrika eines der letzten Weißen Nashörner tötete, weil man ihm - damals - 15 Dollar bezahlte, damit irgendwo ein reicher Schnösel für wiederum Tausende Dollar einen Dolch mit einem Griff aus Horn vom Nashorn erwerben konnte. Zum Angeben. Schön war es bei den Berggorillas in Zaire. Mir ist fast das Herz stehengeblieben. Vor Freude. Und jetzt werde ich schauen, ob die neuen Erdnusscreme-Kekse, die ich mit ins Nachbardorf ans Feuer nehmen möchte, auch irgendetwas in mir bewegen.

   

Donnerstag, 28. November 2024

Der Wind zerrte an den Planen,

mit denen der Bauwagen im Winter vor Regen und Schnee geschützt wird. Immer wenn ich heute Nacht wach war, habe ich das Klappern zusammen mit den Geräuschen aus dem Fallrohr gehört. Regen und Wind. Das geht heute von kleinen Unterbrechungen abgesehen immer so weiter. Sogar schwere Windwarnungen hat der Wetterdienst für unsere Gegend ausgesprochen. Gut, dass ich gestern noch zum Bioladen gefahren bin. Anschließend konnte ich sogar im schönsten Sonnenschein draußen kaffeetisieren. Bevor ich den Rasenmäher kreuz und quer über die Wiese gezerrt habe. Allein am Muster erkennt man, wer da ungeduldig zu Gange war. Das letzte Mal in diesem Jahr. Und wenn Wühlmäuse und Maulwurf so weiter machen, dann gibt es irgendwann keine Wiese mehr. Dann wurde alles einmal umgegraben.

Dienstag, 26. November 2024

In meinem Kopf ein leichtes Schwappen

In meinem Magen auch. Das letzte Glas Wodka hätte nicht sein müssen. Aber es war so nett, mit dem Hausmann auf seine Rückkehr anzustoßen, zu plaudern, mir von den letzten zwei Wochen erzählen zu lassen, selber zu erzählen, Musik zu hören - und dann ist Wodka auch noch ketogen! Wenn ich ein bisschen aufgekratzt bin, werde ich manchmal unvernünftig, denke nicht an den nächsten Tag, auch nicht daran, wie gut mir die Zeit ohne Alkohol bekommen ist. Aber gerade jetzt in diesem Moment fällt mir meine Lieblingsmystikerin Sabine Bobert ein. Ich gestatte mir, auch unvernünftig zu sein. Die Meisen sind auch unvernünftig, wenn sie sich gegenseitig von den Knödeln schubsen. Zwei Spatzen sonnen sich, während ein dritter die Reste aus dem Knödelnetz pickt. Es sieht nicht nur aus wie Frühling, es riecht auch so. Das perfekte Wetter für einen kleinen Arbeitseinsatz im Garten. Wenn sich das mit dem Schwappen erledigt hat.

Sonntag, 24. November 2024

Sonnig und heiter

Da könnte ich noch einmal zum Butterbaum laufen. Ein Handtuch mitnehmen. Ich glaube zwar nicht, dass ich wirklich ins Wasser gehen würde, aber ich überrasche mich gelegentlich selbst. Nachdem ich gestern erfolglos versucht habe, doch einmal ein Karree zu laufen - die Wiesen sind an vielen Stellen gesichert, ich sage nur Pferde, Kühe - war mir doch sehr warm. Aber ohne Handtuch in die nassen Klamotten, bei den 4 Grad, die wir gestern nur hatten, nö. Doch erst müssen die Keto Kekse fertig sein. Haselnuss-Kokos-Makronen diesmal. Die Amaretti waren sehr lecker, ein wenig süß vielleicht, diesmal habe ich weniger Erythrit genommen. 

Bei den Vorbereitungen habe ich mir weiter von Joachim Meyerhoff aus seinem neuen Buch "Man kann auch in die Höhe fallen" vorlesen lassen. Beim Frühstück habe ich mich vor Lachen verschluckt. Er kann es eben. Er kann mir eine Situation schildern, die ich dann selber so sehe, fühle, spüre, dass sich mir wie ihm im Auto seiner Mutter der Magen umdreht. Ich erinnere mich, wie ich vor Jahren in der S-Bahn so gelacht habe - damals habe ich das Buch über die Zeit seiner Schauspielausbildung in München gelesen, als er bei seinen Großeltern gewohnt hat - dass Fremde von mir wissen wollten, was genau ich da lese. Er schreibt immer noch komisch, aber inzwischen habe ich den Eindruck, dass er es zu sehr darauf anlegt, mich unbedingt zum Lachen zu bringen. Auch wenn es ihm gelingt..manchmal ist weniger ja auch mehr. Meine Meinung.


Grau und trübe

Kein Vergleich zu gestern. Was für ein strahlender Tag. Als hätte ihn jemand extra für den 1. Advent entworfen. Sonnig und frostig. Ich bin ...