Spiele das Spiel. Zeig der Gießener Freundin deinen Lieblingsplatz an der Havel und stell dir dabei vor, wie es wohl wäre, hier zu leben. Jederzeit vor die Tür gehen zu können und dem mäandernden Fluss zu folgen. Oder zwischen den Kopfweiden zu sitzen und die schnatternden Gänse auf der Wiese zu beobachten. Als wir wieder zu Hause waren, haben wir selber ausgiebig geschnattert. So ausgiebig, dass ich mich ein wenig mit der Zeit vertüddelt habe. Und dann musste es mal wieder schnell gehen. Um 18 Uhr hatten wir schließlich zum Essen gebeten.
Der Birnencrumble musste in den Ofen, die roten Beete mussten gekocht, für den Wirsing-Auflauf musste alles vorbereitet werden. Ich werde unter Zeitdruck hektisch, strahle Hektik aus, das ist eher nicht sooo schön, für keine, aber da wir zu zweit waren, stand am Ende nicht nur alles pünktlich auf dem Tisch, es schmeckte uns, schmeckte den Nachbarn sehr gut. Die sind seit Tagen mit der Organisation der Schätze-Ausstellung in der Kirche beschäftigt, die Freundin hatte schlecht oder kaum geschlafen, ich auch nicht, also trennten wir uns nach zwei angenehmen Stunden. Und dann konnte ich glücklich in das Bett vom Hausmann fallen, den es ja wieder hinaus in die Welt gezogen hat. Was auch Vorteile bietet. Vorteile auch für meine Gäste, die dann mein Atelier für sich alleine haben. Ich zumindest schätze das, wenn ich unterwegs bin. Eine eigene kleine Wohnung, ein eigenes Zimmer, egal wie klein, ein Ort, an den ich mich zurückziehen kann. Denn das muss ich tun, wenn ich nicht durchdrehen will. Und das möchte ja auch niemand.
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