Donnerstag, 17. Oktober 2024

Sonne tanken

Sitze auf der obersten Treppenstufe vor der Galerie, die ich wieder einmal vertretungsweise geöffnet habe. Ich lächle jedem freundlich zu, der an mir vorüber läuft. Sollte ich vielleicht noch etwas sagen? "Kommen Sie rein, dann können Sie raus gucken"? Zu platt. "Kommen und sehen Sie, wie sich Maler und Fotografen mit dem Thema "In der Landschaft" auseinandergesetzt haben."? Es kommt keine rein, es grüßt nicht einmal jeder, den ich mit einem "Guten Tag wünsche ich" bedenke. Egal. Ich bin auch ohne Besucher beglückt. Über den italienischen Physiker, Unternehmer, Bewusstseinsforscher Federico Faggin habe ich in der NZZ gelesen. Noch interessanter das vom Chalice Verlag übersetzte Interview, das das "Beshara Magazine" 2022 mit ihm geführt hatte. Was für ein vielschichtiger Mensch. Erfinder des ersten Ein-Chip-Mikroprozessors. Über den einer der TECH-Giganten sagte, ohne ihn wäre das Silicon Valley immer noch eine Blumenwiese. Er bekam Preise, von Obama einen Orden und hatte auch sonst von allem genug. Geld, Reputation, gesunde Familie. Glücklich war er nicht. Und dann änderte ein einziger Moment alles, weil er sich als Liebe erlebte. Er nennt das, was ihn da flutete "das Eine". Seitdem forscht er gemeinsam mit einem Quanteninformatiker über das Bewusstsein und sagt heute, dass das Bewusstsein nicht im Gehirn entsteht, sondern dass es das ist, was Gehirne erschafft. Heureka. Da gibt es in mir doch gleich ein kleines Beben. So geht es mir immer, wenn eine Stimme, die nicht im Verdacht der "esoterischen Verblendung" steht, von Erfahrungen spricht, die ich so ähnlich auch schon gemacht habe. Sie lassen sich für andere oft schlecht beschreiben, weil diese innere Wirklichkeit von jedem anders erlebt wird. Und doch hat alles, was auf dieser Welt existiert, diese innere Wirklichkeit. Wir sind mehr als ein physischer Körper. Wir sind Quantenentitäten. Oder meinetwegen auch Seelen, die sich einen Körper gesucht haben. Ich muss das Interview gleich noch einmal lesen. Schönen guten Tag.

 

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