Dienstag, 31. Dezember 2024
Die Vögel fressen,
als würde es sich um die letzten Knödel handeln. Die letzten Knödel am letzten Tag des Jahres. Also alles so wie immer. Nee, nicht alles. Ich habe im Schlaf einen Marienkäfer zerquetscht. Was hat der auch in meinem Bett zu suchen, frage ich mich. Meine Träume waren sehr angenehm heute, da habe ich die Leiche erst heute morgen entdeckt. Ich sollte in NY einen Preis für ein Drehbuch bekommen. (Das habe ich vor Jahren schon einmal geträumt.) Zur Gala habe ich die kleine Tochter meiner Salzburger Freundin mitgenommen, die Zuckerschnecke.
Sonntag, 29. Dezember 2024
- 2 Grad draußen
9 Grad sind es drinnen. Da dauert es eine Weile, bis es warm ist. Noch schlafe ich bei offenem Fenster, aber wenn das so weitergeht, werde ich es sein lassen. Mit heißem Kaffee und mehreren Schichten über dem Nachthemd gehe ich zurück ins Bett. Frost auf der Wiese, auf dem Sanddornbusch. Mit der Helligkeit draußen kommt auch ein wenig Helligkeit in mein Inneres. Die Meisen schubsen sich schon wieder gegenseitig von den Knödeln weg. Andere schauen neugierig zu mir herein.
Samstag, 28. Dezember 2024
Freitag, 27. Dezember 2024
Kaum hat der Morgennebel sich verzogen,
ist der Mittagsnebel da. Das Grollen in Kopf und Bauch hat sich beruhigt. Nach einem Tag mit Knäckebroten, heißem Gebräu und Kügelchen von Frau J. - sie ist hier in der Gegend auch als Kräuterfrau bekannt - kann ich vielleicht heute Nachmittag mit der Freundin im Nachbardorf kaffeetisieren. Den Kuchen habe ich gestern gebacken, aber dann musste ich wegen Unpässlichkeit alle Einladungen bzw. Treffen absagen. Statt gemütlich mit den Nachbarn zu speisen, habe ich den Abend mit der Wärmflasche vom Hausmann auf dem Bauch verbracht. Zusammen mit Poirot.
Mittwoch, 25. Dezember 2024
Fast geschafft
Es ist mir schon beim Frühstück aufgefallen. Die Weihnachtsmusik geht mir auf den Senkel. Vielleicht wäre es anders, gäbe es wenigstens eine kleine Prise Schnee. Aber niente. Nada. Nüscht. Morgen Mittag ist es vorbei. Da wird zwar im Nachbardorf noch einmal kaffeetisiert, später sind wir zu einem nachbarschaftlichen Essen auf unserem Gehöft eingeladen, aber eigentlich hat sich Weihnachten für mich erledigt.
Dienstag, 24. Dezember 2024
Die Sonne verabschiedet sich eindrucksvoll
Für meine Freunde hänge ich trotzdem noch schnell zwei Knödel raus. Zünde neue Kerzen an. Für die nächsten Tage ist jetzt ein kleiner Vorrat vorhanden. Ich bin immer noch sehr froh darüber, dass der Hausmann, die gute Seele, gestern an meiner Stelle mit zum Einkaufen gefahren ist. Er ist eben der Stoiker von uns beiden. Er kann warten, ohne in die Tischkante zu beißen. Er ärgert sich nicht, regt sich nicht auf. Mag sein, dass er erleuchtet ist.
Montag, 23. Dezember 2024
Warten auf den Schnee
Hey. Ihr habt ihn mir versprochen. Wenigstens heute. Und was sehe ich? Nieselpiesel. Warum sollte ich da das Bett verlassen? Weil du mit zum Einkaufen fahren wolltest, solltest. Mein Hase. Stimmt. Die Liste habe ich gestern gemeinsam mit dem Hausmann erstellt. Nachdem wir den Text für die Nachbarn und Weihnachtsmuffel fertig hatten. Die müssen sehr tapfer sein, die da hinten am Wald. Aber ich glaube nicht, dass ich mich irre, wenn ich darauf tippe, dass wir vor dem frühen Nachmittag nicht losfahren werden. Ich habe also noch etwas Zeit.
Samstag, 21. Dezember 2024
Kaffee mal gefiltert
Vorher die Tasse mit heißem Wasser vorgewärmt. Das Geschirr ist eiskalt. Heute Morgen hatte ich 8 Grad hier drinnen, jetzt sind es 15 schon. Ich habe mir eine Decke über die Beine, den blauen Schal über die Schultern, das Tablet auf den Schoß gelegt. Knödelblick. Nacheinander kommen die Meisen, Spatzen und Kleiber zum Fenster, richten sich für einen Moment auf, schauen zu mir herein. Das Beobachten für mich immer wieder eine Freude.
Freitag, 20. Dezember 2024
Zeit der langen Schatten
An den Birken vorbei durch den Wald, in dem schlanke Kiefern wie gefallene Mikadostäbe liegen. Über die Wiese, unter dem Weidezaun hindurch, rüber zum Deich. Ein paar Kühe schauen interessiert, die meisten fressen einfach weiter. Wind und Kranichrufe. Sie sind also immer noch da. Wollen vielleicht gar nicht fort. Beim Bauern in der großen Pfütze badet eine Wildgans. Zwei andere sehen aus, als würden sie sich die Sache noch überlegen.
Donnerstag, 19. Dezember 2024
Die Nächte sind hell und stürmisch
Um 3, halb 4 werde ich wach, der Wind rüttelt am gekippten Fenster, ich höre das Brausen, das wie eine Riesenwelle aus dem Wald auf mich zukommt, staune über den abnehmenden Mond, der immer noch so kraftvoll ist, dass er mich in meinem Raum alles schemenhaft erkennen lässt. Wenn ich nicht wieder einschlafen kann, lasse ich mir von einer sanften wohltönenden Stimme den "Kurs in Wundern" vorlesen.
Mittwoch, 18. Dezember 2024
Dienstag, 17. Dezember 2024
Montag, 16. Dezember 2024
Kleine Irritationen
Die tauchen auf, die verschwinden auch wieder. Weder hat es am Samstag geschneit, als wir nach den schönen Stunden bei der Freundin am bullernden Küchenofen durch den Wald nach Hause gelaufen sind, noch hat mich die Keto-Ernährung nach vorn gebracht bzw. die Kilos auf meinen Hüften schmelzen lassen. Dafür war mir gestern bis zum Abend übel. Vielleicht die Menge an gemahlenen Nüssen, die ich während der letzten vier Wochen - so lange dauerte mein Keto Versuch - zu mir genommen habe. Im Brot. In den Brötchen. In diversen Keksen und Kuchen.
Samstag, 14. Dezember 2024
another day in paradise
Timeless tracks 70s 80s 90s. Auch nicht viel schlimmer als die Weihnachtssongs, die wir hören, wenn wir basteln, kochen, kaffeetisieren oder wie heute mal gemeinsam frühstücken. Der Hausmann und ich. Wir beide im Weihnachts-Flow. Jedenfalls wenn er da ist. Was ja nicht so oft der Fall ist. Another day in paradise. Die Neuköllner Freundin würde laut "ja" rufen.
Donnerstag, 12. Dezember 2024
Trafen einst sich 60 Schwäne
Erst saßen nur 20 auf der Wiese. Zwei Tage später waren es 30, heute habe ich bei 60 aufgehört zu zählen. Die Kraniche verschwammen ein wenig im Grau, aber 20 waren es bestimmt. Ein letzter Zug. Was machen die hier noch? Sollten die nicht längst unterwegs in wärmere Gefilde sein? Gegen wärmere Gefilde hätte ich auch nichts. Jedenfalls wenn es auf dem Rückweg vom Supermarkt in Neustadt nieselt, wenn aus den Wiesen hinter dem Deich Nebel aufsteigt und es mir vorkommt, als hätte ich Beine, Hände und Ohren erfroren. Ich brauche Thermounterwäsche, eine Mütze mit Ohrenklappen. Handschuhe mit Heizung. Aber eigentlich brauche ich nichts. Es ist alles da, alles ist gerade gut, so wie es ist. Daran ändert auch so ein bisschen frieren nichts.
Mittwoch, 11. Dezember 2024
Dem Morgen eine Kerze
Mit einem ordentlichen Kaffee zurück ins Bett. Einkuscheln. Das Sofa gegenüber leer. Der Hausmann hat seine Sachen gestern Nachmittag zurück in seine Behausung getragen, die Neuköllner Freundin hatte uns schon mittags verlassen. Sie wollte zu Fuß zum Bahnhof. Drei Stunden sind peanuts für sie, für ihren Hund sowieso. Der freut sich. Dass es zurück nach Berlin geht, freut ihn dagegen weniger. Er braucht zwei, drei Tage, um sich wieder an die Stadt zu gewöhnen.
Dienstag, 10. Dezember 2024
Montag, 9. Dezember 2024
An den Knödeln tummeln sie sich
Kleine Farbpunkte im Grau. Von den doch eher nicht so farbenfreudigen Spatzen einmal abgesehen. Der Hausmann hat die Füße auf die Heizung gelegt und begutachtet seine Werke von gestern. Wir waren im Flow. Das hat am Samstag bei der Freundin im Nachbardorf angefangen, das hat sich gestern Mittag in meinen Gefilden fortgesetzt und dauerte bis in die späten Abendstunden. Die Arbeit haben wir nur unterbrochen für ein Kaffeetisieren bei der Nachbarin mit der Neuköllner Freundin. Die restliche Zeit saßen wir beglückt über alten Zeitschriften, alten Weihnachtskarten, blauem und goldenem Papier, güldenen Sternen.
Samstag, 7. Dezember 2024
Der Specht hüpft am Zweig zum Knödel hinauf
Gerade weil er dabei so ernsthaft aussieht, finde ich ihn sehr komisch. Wenn er sich am Knödel eingerichtet hat, sitzen die anderen Vögel abwartend in einem großen Kreis um ihn herum. Sonst fliegen sie sich gegenseitig weg, sie schubsen, drängeln, beim Specht traut sich das keiner. Ich warte auf den Hausmann, der schon mal sein Equipment vorbeibringen will. Was Mann alles braucht, wenn auswärts geschlafen wird. Wir haben seine Maisonette mal wieder der Neuköllner Freundin offeriert, damit sie mit ihrem entzückenden Hund zu uns ins Paradies kommen kann, wie sie es nennt.
Freitag, 6. Dezember 2024
Donnerstag, 5. Dezember 2024
Dieses Strahlen draußen
macht gute Laune. Frisch gewaschene Wäsche hängt im Garten in der Sonne. Im Ofen eine neue Portion Amaretti morbidi. Wenn wir uns am Samstag zum Designen von Weihnachtskarten treffen, werde ich Kekse mitnehmen. Morgen werde ich mich den Zimtsternen widmen, falls ich irgendwo eine Ausstechform schnorren kann. Für Shortbread fehlen mir gehackte Nüsse. Die hätte ich gestern in Berlin besorgen können, hätten die zwei Stunden im Restaurant mir nicht schon gereicht.
Dienstag, 3. Dezember 2024
Montag, 2. Dezember 2024
Grau und trübe
Kein Vergleich zu gestern. Was für ein strahlender Tag. Als hätte ihn jemand extra für den 1. Advent entworfen. Sonnig und frostig. Ich bin am Vormittag in den Wald, um ein paar Dinge für die adventliche Stimmung, die ich ja sehr liebe, zu besorgen. Totholz. Tanne. Moos. Rote und weiße Beeren. Habe ein Pferd erschreckt. Keine Rehe. Die laufen mir nur im Dunkeln vor das Rad.
Ein kühler Wind schabt die Hitze ab
Sehr angenehm nach drei heißen Tagen. Die ich in der kühlen Küche des abwesenden Hausmanns im Tunnel verbracht habe. Oder im Flow. Über Wört...
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Auf meinem Bildschirm nichts. Keine Webseite. Nur der Hinweis: „Ein Fehler ist aufgetreten.“ Ich kenne doch die Tücken der digitalen Welt. W...
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Dabei habe ich mich gestern so ausführlich über die Keto-Ernährung informiert. Da gibt es nichts Süßes. Jedenfalls nichts, was mit herkömmli...