Es ist mir schon beim Frühstück aufgefallen. Die Weihnachtsmusik geht mir auf den Senkel. Vielleicht wäre es anders, gäbe es wenigstens eine kleine Prise Schnee. Aber niente. Nada. Nüscht. Morgen Mittag ist es vorbei. Da wird zwar im Nachbardorf noch einmal kaffeetisiert, später sind wir zu einem nachbarschaftlichen Essen auf unserem Gehöft eingeladen, aber eigentlich hat sich Weihnachten für mich erledigt.
Für manche hat es gar nicht stattgefunden. Gestern dachten wir, sie würden unter uns die Werkstatt abreißen. Aber nein. Da wurde bis spät in die Nacht hinein an der Kräuterküche gearbeitet, in der Frau J. demnächst ihre wunderbaren Salben und Tinkturen herstellen wird.
Trotz der Abrissgeräusche haben wir uns zwei Filme mit Hugh Grant angesehen. Das hatten wir uns als Weihnachtsprogramm auch vorgenommen. Gut essen, trinken, kitschige Filme anschauen. Dabei hätten wir selber eine nette Szene Filmszene geboten. Die alten Leute sitzen auf dem Sofa, vor ihnen auf dem Teewagen der Laptop mit dem kleinen Bildschirm, die Beine mit den Decken drüber liegen jeweils auf einem Sessel, und obwohl IHM schon fast die Trommelfelle platzen, sagt Sie, sie versteht nur jedes vierte Wort. Du kannst es ruhig lauter machen, Hase. Hase braucht Hörgerät, wenn das so weitergeht.