Gerade weil er dabei so ernsthaft aussieht, finde ich ihn sehr komisch. Wenn er sich am Knödel eingerichtet hat, sitzen die anderen Vögel abwartend in einem großen Kreis um ihn herum. Sonst fliegen sie sich gegenseitig weg, sie schubsen, drängeln, beim Specht traut sich das keiner. Ich warte auf den Hausmann, der schon mal sein Equipment vorbeibringen will. Was Mann alles braucht, wenn auswärts geschlafen wird. Wir haben seine Maisonette mal wieder der Neuköllner Freundin offeriert, damit sie mit ihrem entzückenden Hund zu uns ins Paradies kommen kann, wie sie es nennt.
Paradies. Da ist was dran. Obwohl es heute eher trübe ist, sogar von Regen wird gesprochen. Egal. Mich versetzt der Dezember immer in eine besondere Stimmung. Eine zum Abheben vor lauter Fühlen, Spüren. Das Rauschen im Wald, der würzige Geruch, das Licht. Der Duft, der aus dem Backofen kommt. Ich habe einen Keto-Quark-Kuchen für unser Treffen im Nachbardorf gebacken. Gestern einen veganen Gewürzkuchen für morgen. Unsere Freundin ist Veganerin. Als Kuchen leider nicht erkennbar, er krümelt, aber als Dessert mit Beeren und Kokossahne sehr, sehr köstlich.
Backen. Lesen. Schreiben. Bedächtig atmen. Schauen. In Kyritz die Lesung einer meiner jungen Dichterinnen besuchen, anschließend mit den anderen Gästen zusammen texten, malen, quatschen, was kann es besseres geben in der Vorweihnachtszeit? Ein Nachmittag mit Liedern fehlt noch. Den gibt es am 3. Advent in der Kirche in Kyritz. Da darf mitgesungen werden, und so meine Stimme mich lässt, werde ich das tun.
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