Samstag, 30. November 2024

Frost


 

Shopping finden manche Menschen enorm attraktiv,

sie geben es als Hobby an. Männer eher seltener. Ist vielleicht so ein Frauendingens. Noch aus der Zeit, als wir loszogen, um Essbares zu sammeln. Auch ich habe gestern meine Höhle verlassen, um Dinge zu besorgen, die es hier weder im Bioladen noch im Supermarkt gibt. Leider gleicht für mich ein Einkauf sagen wir mal in den Spandau-Arkaden eher einem Aufenthalt in der Vorhölle. Nach zwei Stunden ich fix und. Und dabei hatte ich nicht einmal alles, was in der Keto Küche zum Backen unerlässlich ist.

Donnerstag, 28. November 2024

Der Wind zerrte an den Planen,

mit denen der Bauwagen im Winter vor Regen und Schnee geschützt wird. Immer wenn ich heute Nacht wach war, habe ich das Klappern zusammen mit den Geräuschen aus dem Fallrohr gehört. Regen und Wind. Das geht heute von kleinen Unterbrechungen abgesehen immer so weiter. Sogar schwere Windwarnungen hat der Wetterdienst für unsere Gegend ausgesprochen. Gut, dass ich gestern noch zum Bioladen gefahren bin. Anschließend konnte ich sogar im schönsten Sonnenschein draußen kaffeetisieren. Bevor ich den Rasenmäher kreuz und quer über die Wiese gezerrt habe. Allein am Muster erkennt man, wer da ungeduldig zu Gange war. Das letzte Mal in diesem Jahr. Und wenn Wühlmäuse und Maulwurf so weiter machen, dann gibt es irgendwann keine Wiese mehr. Dann wurde alles einmal umgegraben.

Dienstag, 26. November 2024

In meinem Kopf ein leichtes Schwappen

In meinem Magen auch. Das letzte Glas Wodka hätte nicht sein müssen. Aber es war so nett, mit dem Hausmann auf seine Rückkehr anzustoßen, zu plaudern, mir von den letzten zwei Wochen erzählen zu lassen, selber zu erzählen, Musik zu hören - und dann ist Wodka auch noch ketogen! Wenn ich ein bisschen aufgekratzt bin, werde ich manchmal unvernünftig, denke nicht an den nächsten Tag, auch nicht daran, wie gut mir die Zeit ohne Alkohol bekommen ist. 

Sonntag, 24. November 2024

Sonnig und heiter

Da könnte ich noch einmal zum Butterbaum laufen. Ein Handtuch mitnehmen. Ich glaube zwar nicht, dass ich wirklich ins Wasser gehen würde, aber ich überrasche mich gelegentlich selbst. Nachdem ich gestern erfolglos versucht habe, doch einmal ein Karree zu laufen - die Wiesen sind an vielen Stellen gesichert, ich sage nur Pferde, Kühe - war mir doch sehr warm. Aber ohne Handtuch in die nassen Klamotten, bei den 4 Grad, die wir gestern nur hatten, nö. 

Freitag, 22. November 2024

Ein Klappern hat mich geweckt

Es kam nicht von draußen. Da sah es ganz schön aus übrigens. Reste von Schnee auf der Wiese. Das Klappern kam von der Maus mit dem braunen Streifen auf dem Rücken, die in meine Lebendfalle getappt war. Sie wollte wieder raus. Konnte ich verstehen. Mein Liebes. Du musst noch ein bisschen da drinnen bleiben. Ich erst Kaffee. Kaffee und das Übliche. Schreiben. Lesen. Darauf warten, dass es in dem  großen Raum etwas wärmer wird als die 10 Grad, die mir morgens angezeigt werden. Zwei Stunden später habe ich die Falle mit der Maus in den Wald getragen. Und tschüss. Da ich gesehen wurde, hat Frau J. mich gleich zu einem Kaffee eingeladen. Ehe ich mich versah, war es 12. Und ich hatte noch nicht gefrühstückt. Wenn das kein Lotterleben ist.

In die Freiheit entlassen


 

Donnerstag, 21. November 2024

Wach um 8

Fühle mich aufgeräumt und heiter. Das kommt nicht alle Tage vor. Manchmal fühlt sich mein Leben beim Aufwachen so sinnlos an, dann braucht es eine Weile, bis ich mich sortiert habe bzw. bis ich aufgehört habe, mich gegen die vorhandenen Gefühle zur Wehr zu setzen. Der gute alte Perls. Du überwindest nie etwas, in dem du ihm widerstehst. Geh noch tiefer hinein.

Keto Amaretti morbidi


 

Dienstag, 19. November 2024

Erst Schneetreiben

Dann Regen. Einige Meisen knabbern an den Resten der Knödel, andere klopfen gegen die Fenster. Hallo? Jemand zu Hause? Eigentlich wollte ich zum Supermarkt. Aber nicht bei diesem Wetter. Dann muss ich mich nebenan beim Hausmann bedienen. Die Erlaubnis wurde erteilt. Es gibt Sahne, Schmand, Erdnussmus. Mit ein wenig Kakao und Schugga könnte ich daraus ein Keto-Dessert machen. 

Montag, 18. November 2024


 

Der Wind

zerrt an den Planen, mit denen das Projekt Bauwagen winterfest gemacht wurde. 24 kmh. Nicht viel, aber kraftvoll genug, um die Gartenstühle auf den Kopf zu stellen. Graue Wolken ziehen am Himmel vorbei, nur ab und zu ein blauer Fleck. Eben war Herr Specht da. Dann zittert der Zweig, an dem er rauf zum Knödel klettert. 

Samstag, 16. November 2024

Ein Kleiber

sitzt sinnend auf dem Knödel. Das beobachte ich häufiger. Ich nenne es die "Knödelmeditation". Setzt euch Kinder. Kommt zur Ruhe. Atmet ein. Atmet aus. Ich möchte ihn knuddeln. Er sitzt so lange, wie Glory Box von Portishead läuft. Ob er mithört? Ebenso bezaubert ist wie ich? Beim Stöbern habe ich gestern Abend diesen alten Song wiederentdeckt. Ich höre Songs dann ja gerne in einer Art Dauerschleife. 

Freitag, 15. November 2024


 

Der Morgen trüb

Es dauert eine Weile, bis es hell ist. Außen und innen. Aufgewacht mit einem mulmigen Gefühl. Unruhe. Konfusion. Schlechte Nachrichten haben einen schlechten Einfluss auf mein System. Einige Menschen haben es gerade schwer. Die eine trauert um eine weitere Fehlgeburt. Ich mag es mir gar nicht vorstellen. Bei einer anderen ist der Partner verschwunden. Hin zu neuen Ufern bzw. zu einer neuen Frau. Das kenne ich natürlich, da weiß ich, dass man später manchmal froh ist und den Sinn dahinter erkennt. Dann wünscht man ihm von Herzen alles Gute. Aber eh man so weit ist... Von der allgemeinen Weltlage mal ganz zu schweigen. 

Mittwoch, 13. November 2024

Neuer Tag, neuer Kuchen

Dabei habe ich mich gestern so ausführlich über die Keto-Ernährung informiert. Da gibt es nichts Süßes. Jedenfalls nichts, was mit herkömmlichen Zucker zubereitet wurde. Aber ich habe noch gar nicht entschieden, ob ich das tatsächlich mache. Vielleicht geschieht ein Wunder. Vielleicht nehme ich einfach so ein paar Kilos ab. Heute allerdings nicht, da muss ja der Kuchen gegessen werden, den ich für den Ausflug ins Nachbardorf noch schnell backe.

Montag, 11. November 2024

Kaum hängt ein Knödel

im leeren Feigenbaum, schon kloppen sich die Meisen. Kinder. Vertragt euch. Die Ausbeute deutlich geringer als im letzten Jahr. Da hatten Frau J. und ich eine Stiege, eine große Schüssel und einen Korb voll grüner Feigen. Heute habe ich mit dem Hausmann gerade mal einen halben Korb voll geerntet. Ich habe alles gepflückt, was ich von meinem Fenster aus und unten ohne Leiter erreichen konnte. Letztes Jahr wackelte ich doch ganz schön auf dem Ding herum, das mag ich nicht. Heute ist also er auf die Leiter gestiegen, während ich sie mit einer Hand festgehalten und mit der anderen eine Pappschachtel für die Früchte in seine Richtung gehalten habe. Herumgealbert wurde natürlich auch. Wir haben uns vorgestellt, wie die Leiter sanft zur Seite kippt, wie er mit ihr zusammen auf mich drauf fällt. Ist ja noch mal gut gegangen, würde er sagen. Nach einer Weile dann. Hase? Ich musste lachen. Hase platt.

Samstag, 9. November 2024

In der Alten Jäglitz

spiegelt sich der halbe Mond. Dabei ist es noch gar nicht lange her, dass ich die rosa Sonne hinter dem Wald verschwinden sah. Gleich hinter Neustadt war das, wo ich etwas spät einkaufen war. Ich brauchte Kaffee, Kerzen und noch ein paar Dinge für das herbstliche Ofengemüse, das ich für den Hausmann und mich zubereite. Er arbeitet mal wieder in Berlin, da gibt es nichts zu essen, dann freut er sich, wenn er hier bei mir am Abend etwas bekommt. Hat er für mich in der Vergangenheit auch schon oft gemacht. Man könnte sagen, wir kümmern uns ein wenig umeinander. Ihm würde es auch als erstes auffallen, würde ich hier tot im Bette liegen. Wir hören uns. Angeblich trampele ich meine Treppe herunter. Was natürlich böse Nachrede ist.


 

Donnerstag, 7. November 2024

Nach längerer Zeit

fahre ich mal wieder nach Kyritz zu den Dichterinnen. Im Sommer haben wir uns manchmal in der Kirche getroffen, danach war ich unterwegs, dann krank, dann waren Herbstferien, jetzt aber. Trotz der Wollhandschuhe habe ich nach 35 Minuten auf dem Rad Eisfinger. Im Zug ist es angenehm warm.

Dienstag, 5. November 2024

Herr und Frau Amsel

Blau- und Kohlmeisen, Singdrossel, Rotkehlchen und Kleiber, sie bedienen sich alle an den sauren Früchtchen. Bald ist der Sanddornstrauch abgeerntet. Während ich das Treiben durch das Fenster beobachte, fährt unten das Postauto vorbei. Auf dem Rückweg hupt sie. Ein Päckchen. Ich habe nichts bestellt. Für mich? Sie nickt. Muss ich runterkommen, etwas unterschreiben? Nö. Sie legt das Päckchen auf einen Zaunpfosten. Da laufe ich doch mal hurtig die Treppe hinunter. Nach anderthalb Jahren kann ich das neuerdings ganz fix.

Sonntag, 3. November 2024

Heute Morgen

war die Wiese mit Reif überzogen. - 1 Grad. Mittags konnte man schon draußen in der Sonne sitzen. Ich kriege manchmal einen Rappel. Dann brauche ich Wind um die Ohren. Den weiten Himmel über der stillen Landschaft, die so still ja gar nicht ist. Immer quatschen irgendwo Wildgänse, klopft ein Specht, rufen sich die Kraniche gegenseitig etwas zu. 


 

Freitag, 1. November 2024

Auf dem einen Fensterbrett

liegen in einer langen Reihe die Kerne der Feuerbohnen zum Trocknen, auf dem anderen steht das Gitter mit den Pilzstreifen. Gestern haben wir Maronen aus dem Wald geholt, die ich zu Hause gleich in dünne Scheiben geschnitten habe, während der Hausmann sich in seiner Küche der Zubereitung eines exzellenten Zwiebelkuchens gewidmet hatte. Ich glaube, das war der beste, der mir bisher serviert wurde. Ein kleines Stück für jeden befindet sich noch in meinem Backofen. Aus Sicherheitsgründen. Beim Hausmann hätte es sich im Laufe der Nacht wahrscheinlich in Luft aufgelöst bzw. wäre in seinem Körper verschwunden, ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen. Nie lagert sich wie bei mir etwas auf den Hüften, dem Bauch, wo auch immer. Das Leben ist nicht gerecht.

Ein kühler Wind schabt die Hitze ab

Sehr angenehm nach drei heißen Tagen. Die ich in der kühlen Küche des abwesenden Hausmanns im Tunnel verbracht habe. Oder im Flow. Über Wört...