Montag, 10. März 2025

Die Kinder sind in der Schule,

die Freundin ist zur Arbeit gefahren. Ich habe 3 Stunden, bevor ich den Jungen von der Schule abhole, mit ihm zum Supermarkt laufe, ein paar Dinge besorge, dann wartet schon das Mädchen vor ihrer Schule auf uns. Ein kleines Mittagessen zu Hause, dann werden wir eingesammelt. 

Nach drei wunderbar sonnigen Tagen wurde für heute Regen angekündigt. Gestern haben wir uns in Mondsee am Mondsee mit einer Freundin der Freundin und ihren Kindern getroffen. Schön chic ist es dort. Die Österreicher oft im Sonntagsstaat unterwegs. Wir saßen in Seenähe am Rand des Spielplatzes, tranken Kaffee, bewunderten sportliche Leistungen, erzählten vom Leben. Was alles andere als einfach ist für die beiden Frauen. Da wird ein Partner plötzlich krank, ein anderer entschwindet, in der Schule ist es nach wie vor schwierig. Zwar faseln sie immer von Gleichstellung, aber wer ein Kind mit Handicap hat, weiß um die Probleme. Sie haben angeblich keine Zeit, sich auf ein Kind einzustellen, das schlecht hört (eine Folge der diversen Chemos), das ein wenig mehr Zeit bräuchte, um Dinge zu verstehen. Der muss sich eben Mühe geben, damit er mitkommt. Sonst Kreischen. 

Später konnte ich auf dem Balkon noch ein wenig die Sonne genießen, auf die Felder schauen, mir von dem Mädchen den Weg zeigen lassen, den ich heute alleine gehen muss. Ich habe ihr erzählt, dass ich mich beim ersten Mal oft verlaufe. Das fand sie witzig. Auch dass ich keinen Kopfstand machen wollte, mir schon als Kind Handstand und Spagat Schnuppe waren. WAAAS? Und Brücke? Konntest du Brücke? Mir reichte es langsam. War und ist mir so was von. Und jetzt Ruhe. 

Samstag, 8. März 2025

Am Vormittag widmen wir uns dem Selbststudium

Das Mädchen lernt. Ich lese meinen Krimi. Manchmal taucht sie auf, damit ich sie in englisch abfrage. Don't und doesn't. Mutter und Sohn sind zur Arbeit gefahren. Auf dem Balkon ist es so warm, da kann man nicht sitzen. Kein Wunder vielleicht, dass wir bei unserem Nachmittagsprogramm frieren. Wir sind nicht ganz passend gekleidet. Vor dem Café in Seekirchen ist es noch gemütlich, später am Wallersee bibbern wir beide um die Wette. Der Parker über meiner dünnen Bluse hält kaum die Kälte ab, die Jeansjacke des Mädchens und ihr Hoodie sind auch nicht warm genug. Sie will meinen Schal. Wenn sie friert, muss es kalt sein, sie ist sonst eher eine kleine Wärmepumpe. Irgendwie kommen wir auf das Theme "Kinder". Sie will später keine, sie will viele Hunde. Auch nicht übel. 

Mittwoch, 5. März 2025

Die Tasche ist gepackt, der Abwasch erledigt,

der Abfall in die entsprechenden Tonnen sortiert. 2 neue Knödel für meine Süßen. Auf den letzten Metern habe ich noch schnell den Staubsauger geschrottet. Da muss ein Profi ran. Oder ein neuer Sauger muss angeschafft werden. Nebenan wird gehustet und genießt. Aber es geht der Neuköllner Freundin besser. Eigentlich wollte sie heute abreisen, wollte sich mit mir zusammen zur Bahn mitnehmen lassen, nun hat sie verlängert. Noch 2 Tage im Paradies. 

Manchmal will ich ja auch bleiben, wenn ich eigentlich gehen wollte oder sollte. Diesen Impuls spüre ich im Moment nicht. Ich freu mich auf einen Nachmittag beim Buckower Freund, freu mich auf Österreich, auf meine Freundin, die Kinder, auf die neue Wohnung. Von der mir bisher nur das beste berichtet wurde. Fußläufig gibt es einen Supermarkt, ein gemütliches Café, in 3 km Entfernung eine S-Bahn, die u. a. nach Salzburg fährt. Auch zu einem See kann man laufen. Jippieehhh. Da eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten für jemanden wie mich, der gerne unabhängig ist. Zugegeben, ich mochte es auch oben auf dem Berg, mochte die schöne Aussicht, die nahe Klamm, den Wald. Aber ich bin von dort alleine nicht weggekommen. Wenn ich jetzt noch wüsste, welche Jacke ich anziehe, dann wäre ich noch ein bisschen glücklicher.

Montag, 3. März 2025

Es riecht nicht nur nach Frühling, es klingt auch so

Was für ein Geschnatter am Morgen. Zug um Zug sind die Wildgänse über das Gehöft hin zum Deich geflogen. Oder wo auch immer sie sich dieser Tage hier in der Nähe versammeln. Die Geräusche hört man den ganzen Tag. Gestern wurde ein Seeadler über dem Wald ausgemacht, ich bin mir aber nicht sicher, ob ich das glaube. Eigentlich war er zu klein. Aber meinetwegen auch Adler. Wie sagte unsere junge Freundin? Sie glaubt es für mich mit. 

Heute Morgen habe ich sie in die Geheimnisse des Fahrens mit dem E-Bike eingeweiht. Obwohl sie krank ist - kaum im Paradies, schon von einer fiesen Erkältung erwischt - wollte sie doch selbst zur Tierärztin, um das Wurmmittel für den Hund abzuholen. Nein danke. Ich war nicht an Beweisfotos interessiert. Dafür ist sie jetzt am Thema E-Bike interessiert. Was ich sehr gut verstehe. Nach meiner ersten Fahrt mit dem Bike des Buckower Freundes war ich bekehrt. Ein Leben ohne ist möglich. Aber sinnlos. 

Selbstverständlich habe ich die Reste des veganen Apfelkuchens, den der Hausmann gestern gebacken hat, gleich schwesterlich mit den beiden Frauen geteilt, als ich sie mit ihrem Frühstück unten in der Sonne sitzen sah. Ob ich den Kuchen nicht mit ihnen zusammen? Ich musste zugeben, dass ich mein Stück schon verdrückt habe. Mit der restlichen Sahne sogar. Aber das habe ich für mich behalten. 

 

Samstag, 1. März 2025

Gesichtet: 19 Schwäne, 8 Rehe, 1 Silberreiher

Peanuts. Da wurde mir doch schon einiges mehr geboten. Ich hatte mich auf die kleine Radtour nach Neustadt gefreut, wollte vor allem zum Knödeldealer, der am Samstag um 14 Uhr schließt. Sonne und blauer Himmel gaukelten mir Frühling vor. Doch der Wind blies eisig. Ich habe genauso gefroren wie gestern Abend, als ich von der Freundin aus dem Nachbardorf im Regen nach Hause gefahren bin. Dabei war ich heute wärmer gekleidet. Inzwischen könnte ich wieder das Öfchen geben. Kein Wunder. Ich sage nur Fisch a la Bordelaise, Salat, Kuchen, Sahne. Eine leckere Mahlzeit anlässlich des kurzen Intermezzos, das der Hausmann hier gibt. 

Für 2 Nächte ist er Gast auf meinem Sofa, damit sich in seiner Maisonette unsere Neuköllner Freundin mit ihren Hund mal wieder wie im Paradies fühlen kann. Wie einfach es ist, Menschen und Tiere glücklich zu machen. Beim Stichwort Tiere fallen mir leider die Kälbchen ein, die im Januar geboren wurden. Wie vergnügt und ausgelassen sie um ihre Mütter herumspringen. Sie wissen Gott sei Dank nicht, dass ihr Glück im Herbst abrupt enden wird. In diesem Moment kann ich mich mit der Theorie anfreunden, in einer hyperrealistischen Computersimulation zu leben.          


 

Die Kinder sind in der Schule,

die Freundin ist zur Arbeit gefahren. Ich habe 3 Stunden, bevor ich den Jungen von der Schule abhole, mit ihm zum Supermarkt laufe, ein paar...