Samstag, 29. März 2025

Kein Nebel, keine Rehe

Gestern Morgen war draußen noch alles weiß vom Nachtfrost. Ricke und Bock, die auf der Wiese miteinander spielten oder sich Avancen machten, habe ich nur verschwommen gesehen. Auch bei mir drinnen war es kalt. Ein paar Stunden später saß ich schwitzend auf dem Bahnsteig und wartete auf den Zug. Der sich mal wieder verspätete. Aber gut, ich hatte Zeit. Es spielte keine Rolle, ob ich 20 Minuten früher oder später in Bad Wilsnack war. 

Rund um den Bahnhof hübsch hässlich, aber so ist das ja meist. Im Zentrum schöne alte Häuser, unspektakulär und gerade deswegen nett. Den Weg zur Wunderblutkirche St. Nikolai habe ich auf Anhieb gefunden. Von außen sehr imposant, geradezu riesig, innen kam es mir dann kleiner vor. Es war nicht schwierig, die Wunderblutkapelle mit dem Schrein zu finden. 1383 hatte ein Ritter von Bülow Wilsnack und etliche andere Dörfer niedergebrannt, später hatte ein Priester namens Calbutz die drei Hostien in seiner Kirche entdeckt, die in einen Balken eingearbeitet waren. Sie waren fast unversehrt geblieben, auf jeder befand sich nun allerdings ein Blutstropfen. Dann gab es noch ein paar bezeugte Wunder, zack war Wilsnack ein Wallfahrtsort, zu dem Menschen aus allen Teilen Europas gepilgert waren. Nach der Reformation verbrannte ein evangelischer Pfaffe die Bluthostien allerdings, da ihm diese ganze Anbetung zuwider war. So kann es gehen. Aber auch heute noch kommen Pilger. Sogar ein Pilger-Café gibt es. Guter Kaffee, beeindruckende Torten. Ich kann Mohn-Eierlikör empfehlen. 

Nach der Stärkung bin ich über die Große Straße zur Karthane gelaufen, einem Fluss, der nicht viel größer ist als unsere Alte Jäglitz. Über die Liebesbrücke an der Kneipp-Anlage, die noch nicht in Betrieb ist und den Grünen Weg bin ich dann zurück zur Kirche, zum Bahnhof. Ein netter kleiner Ausflug, den ich bestimmt wiederholen werde. Sind ja gerade mal 20 Minuten mit dem Zug. Auf dem Heimweg ist mir dann mal wieder fast ein Fasan vor das Rad gelaufen. Die sind so schnell, die rennen immer, man sieht sie erst, wenn es schon fast zu spät ist. 14 Schwäne und einen Mäusebussard später war ich wieder zu Hause. Wo es doch sehr schön ist. 


Mittwoch, 26. März 2025

Kalt und ungemütlich

Gestern stand ich zweimal fertig gekleidet und sortiert mit meinem Bike am Gartenzaun. Zweimal bin ich wieder zurück ins Haus gegangen. Mein Bauch grummelte, ich war zu spät dran, hätte den Zug nicht geschafft, wollte keine Stunde beim Bäcker auf den nächsten warten. Am Ende habe ich den kleinen Ausflug sein lassen. Bad Wilsnack (oder Wittenberge) wird mich auch später empfangen. Wenn es wärmer ist. Wenn ich motivierter bin. 

Motiviert fühle ich mich auch heute nicht. Dem Esel ist es vielleicht ähnlich gegangen. Nun muss er an einen Strick gebunden Ross und Reiter folgen. Habe ich gerade von meinem Schreibtisch aus gesehen. Sonst passiert hier ja auch nichts. Wenn man von dem Fahrzeug absieht, das heute morgen um 7 schon die Sickergrube ausgepumpt hat. 

Motivation hin oder her, das Haus muss verlassen werden. Falls ich nicht heute mit dem Fasten anfangen will. Was nicht vorgesehen ist. Fasten werde ich übernächste Woche zusammen mit dem Buckower Freund. Es muss nur ein bisschen wärmer werden. Nichts essen und frieren, das geht gar nicht. Ein paar Tage werde ich bei ihm in Berlin sein, ein paar Tage werden wir hier bei mir im Outback Gemüsesuppe schlürfen. Mehr ist ja nicht erlaubt. Wasser. Mal der Saft einer Orange. Den einen täglichen Kaffee nicht zu vergessen. So haben wir uns das zumindest vorgenommen. Und dann, wenn mein Geist und mein Darm von alten Schlacken befreit sind, werde ich mich wie neu fühlen. Om. Amen. Howgh. 



Samstag, 22. März 2025

Über der Wiese ein Roter Milan

Langsam und erhaben zieht er seine Kreise. Und siehe da: Ein Reh tritt aus dem Wald heraus. Witternd schaut es in meine Richtung. Ist da wer? Eine Blaue Holzbiene sucht nach einem Schlupfloch. Diese Insekten sind groß wie Hornissen oder besonders dicke Hummeln und harmlos. Im Gegensatz zu anderen Bienen leben sie allein. Jetzt zu dieser Zeit suchen die Weibchen nach Nistplätzen. Gern in altem Holz. Ich mag ihr Brummen. Der Wind klingt mal wieder wie ein Meer. 29 kmh. Woge um Woge rauscht es auf das Dorf zu. Am Knödel tut sich: Nichts! Seit die Feige beschnitten wurde, kommt nur noch gelegentlich ein Vogel vorbei. 

Gestern habe ich mich das erste Mal wieder aufs Rad geschwungen. In der Sonne war es warm, im Schatten kühl. Beim Fahren ploppten immer wieder kleine Glücksgefühle auf. Mit etwas Verspätung hat dann Frau J. später ihren Geburtstagskuchen bekommen. Kaffeetisiert haben wir in warmen letzten Sonnenstrahlen, dann wurde uns abrupt kalt. So ist das im Frühling. Ich habe dann das Bärlauchpesto gemacht, zu dem mich mein Lieblings-Youtuber Timo G. inspiriert hat. Er inspiriert mich nicht nur in Bezug auf Kräuterwissen, seit einigen Wochen begleite ich ihn auch auf seiner Radtour nach Asien. 2600 km bin ich ihm bis jetzt gefolgt. Seine kleinen Filme über die Fahrt sind meine Glücksdroge am Sonntagmorgen. Mit Kaffee gemütlich im Bette sitzend, bewundere ich Timo, wie er sich im Norden Griechenlands Berge hinaufstrampelt. Ohne Unterstützung. Janz normalet Rad eben. Wie ich immer wieder in den Kommentaren lese, bin ich nicht die einzige ältere Person, die von dem jungen Kerl beeindruckt ist. Er ist klug, hat Humor, ein großes Herz, weiß um die Dinge, die wirklich wichtig sind im Leben. Die einfachen natürlich. Würde ich alle seine Ratschläge beherzigen - die ich nie als belehrend empfinde übrigens - es würde mich nicht wundern, wenn ich mit 100 noch mopsfidel wäre. Aber mit dem "würde" ist es ja wie mit dem "hätte". 

Mittwoch, 19. März 2025

In der Dämmerung verschwindet das Reh

farblich fast in der Wiese. Ich ahne es mehr, als dass ich es sehe. Wo wohl seine Kumpel sind? Mir fällt schon wieder die Gedichtzeile ein, die dem Kommissar in dem isländischen Krimi nicht aus dem Kopf gegangen ist. Wo haben die Tage deines Lebens ihre Farbe verloren? Sie stammt von dem isländischen Dichter Jóhann Jónsson (hatte ich natürlich sofort recherchiert) und hat mich fast umgehauen. Aber ich lag ja schon. Was für eine Frage! und die Gedichte, die durch dein Blut rauschten von Traum zu Traum, wo wurden sie Beute der Winde...

Wie schon einige Male in der Vergangenheit, habe ich mir einen Infekt aus Österreich mitgebracht. Kopf, Hals, Ohren, wenn da alles weh tut, lasse ich mir gern etwas vorlesen. Im Moment u. a. Krimis von Arlandur Indriðason. Gestern bin ich am frühen Abend beim Hören allerdings eingeschlafen. Und hatte dann eine eigenartige Nacht. Ich wurde wach, wähnte mich an einem anderen Ort, in einer anderen Zeit, schlief weiter, es kam mir vor, als würde ich schweben. Diese Art von Halluzinationen hatte ich als Kind, wenn ich Fieber hatte. Vielleicht rauschten Gedichte durch mein Blut. Sehr angenehm jedenfalls. 

Montag, 17. März 2025

Die Ruhe im Ruhebereich fast einschläfernd

Draußen Landschaft. Meine Sicht eingeschränkt, aber das macht nichts. Sieht sonnig aus. Mein Geist angenehm leer. Heute Morgen zum Abschied wurde mir von der S-Bahn aus ein traumhafter Blick auf den Wallersee - mein bisheriger Lieblingssee - geboten. Ein bisschen neblig, mystisch. Danke.

Die letzten Tage mit Großmuttergedöns verbracht. Tee gekocht, Mahlzeiten zubereitet. Dem Gefühl nach nonstop. Hauptgang. Salat. Dessert. Den Supermarkt aufgesucht, wenn die Vorräte schwanden. Frische Luft hätte auch dem Mädchen gut getan. Aber sie war ja krank, war zu schwach. Wenn sie sich unbeobachtet fühlte mopsfidel. Apfelkompott auf Vorrat gekocht. Den aktuellen Lieblingsaufstrich kopiert. Kreativangebote unterbreitet. Wurden von ihr abgelehnt. Spielen??? Kannst du gern allein, wenn du Lust hast. Auf dem Sofa gelümmelt, gekuschelt, ferngesehen. Damit ist jetzt erstmal Schluss. Und das ist auch gut so. Zumal ich ja die Erinnerungsbilder von ihrem Ipad habe. Ganz untätig war sie nicht.


 


Freitag, 14. März 2025

In einer Regenpause zum Supermarkt

Für die Erkältungssuppe brauchte ich frische Petersilie. Auf dem Rückweg habe ich wieder den jungen Retriever getroffen und geknuddelt. Dann habe ich gefragt, ob ich ein Foto für meine Enkelin machen dürfte, der ich von dem Kleinen erzählt hätte. Ich durfte. Sie hat vor Vergnügen gequietscht, als ich es ihr gezeigt habe. Ob ich den Mann nach seiner Telefonnummer gefragt habe. Sie will den Hund besuchen. Da hat eine Ideen..

Seit gestern Nachmittag liegt sie im Bett. In der Klasse waren schon 6 Kinder krank. Nun hat es also sie erwischt. Nicht so schlimm, eigentlich sieht sie heute sogar ganz munter aus. Einszweifix hat sie das Foto von dem kleinen Retriever als Hintergrundbild auf ihrem Ipad. In Österreich bekommen die Kinder Ipads von den Schulen gestellt. Das muss ein reiches Land sein. 

Mittwoch, 12. März 2025


 

Bewaldete Hügel bremsen den Blick

Davor Wiesen, Bäume, Häuser. Der Balkon ist überdacht, ich sehe nur einen Ausschnitt der Wirklichkeit da draußen. Aber das gilt ja für jede Art des Sehens.  Die Sonne röstet meine Füße. In der Küche werden Kartoffeln geröstet. Heute bereitet das Mädchen unsere Mittagsmahlzeit. Wir werden speisen und dabei die Küchenschlacht anschauen. Die mögen wir beide. Mit 11 habe ich noch nicht gekocht. Die Zeiten ändern sich.

Irgendwo kräht ein Hahn. Schon fällt mir das Huhn ein, das wir gestern im Arm hielten. Der Hahn hat ziemlich angegeben. Die Meerschweinchen schauten dümmlich, die Kühe freundlich. Stier Lorenzo wirkte ein wenig verliebt. Was für ein Kerl. Bald geht es auf die Wiesen zum Liebesspiel. Wir waren bei Strohbichlers auf dem Biobauernhof, wo es auch einen Hofladen gibt, der aus 2 Kühlschränken besteht. Ich habe Eier, Chiliwürste und Apfelkompott gekauft. Sooo lecker. Die kleinen Würstchen mussten noch im Auto dran glauben. Und jetzt werde ich zu Rösti gerufen. Hmmm.


Montag, 10. März 2025

Die Kinder sind in der Schule,

die Freundin ist zur Arbeit gefahren. Ich habe 3 Stunden, bevor ich den Jungen von der Schule abhole, mit ihm zum Supermarkt laufe, ein paar Dinge besorge, dann wartet schon das Mädchen vor ihrer Schule auf uns. Ein kleines Mittagessen zu Hause, dann werden wir eingesammelt. 

Nach drei wunderbar sonnigen Tagen wurde für heute Regen angekündigt. Gestern haben wir uns in Mondsee am Mondsee mit einer Freundin der Freundin und ihren Kindern getroffen. Schön chic ist es dort. Die Österreicher oft im Sonntagsstaat unterwegs. Wir saßen in Seenähe am Rand des Spielplatzes, tranken Kaffee, bewunderten sportliche Leistungen, erzählten vom Leben. Was alles andere als einfach ist für die beiden Frauen. Da wird ein Partner plötzlich krank, ein anderer entschwindet, in der Schule ist es nach wie vor schwierig. Zwar faseln sie immer von Gleichstellung, aber wer ein Kind mit Handicap hat, weiß um die Probleme. Sie haben angeblich keine Zeit, sich auf ein Kind einzustellen, das schlecht hört (eine Folge der diversen Chemos), das ein wenig mehr Zeit bräuchte, um Dinge zu verstehen. Der muss sich eben Mühe geben, damit er mitkommt. Sonst Kreischen. 

Später konnte ich auf dem Balkon noch ein wenig die Sonne genießen, auf die Felder schauen, mir von dem Mädchen den Weg zeigen lassen, den ich heute alleine gehen muss. Ich habe ihr erzählt, dass ich mich beim ersten Mal oft verlaufe. Das fand sie witzig. Auch dass ich keinen Kopfstand machen wollte, mir schon als Kind Handstand und Spagat Schnuppe waren. WAAAS? Und Brücke? Konntest du Brücke? Mir reichte es langsam. War und ist mir so was von. Und jetzt Ruhe. 

Samstag, 8. März 2025

Am Vormittag widmen wir uns dem Selbststudium

Das Mädchen lernt. Ich lese meinen Krimi. Manchmal taucht sie auf, damit ich sie in englisch abfrage. Don't und doesn't. Mutter und Sohn sind zur Arbeit gefahren. Auf dem Balkon ist es so warm, da kann man nicht sitzen. Kein Wunder vielleicht, dass wir bei unserem Nachmittagsprogramm frieren. Wir sind nicht ganz passend gekleidet. Vor dem Café in Seekirchen ist es noch gemütlich, später am Wallersee bibbern wir beide um die Wette. Der Parker über meiner dünnen Bluse hält kaum die Kälte ab, die Jeansjacke des Mädchens und ihr Hoodie sind auch nicht warm genug. Sie will meinen Schal. Wenn sie friert, muss es kalt sein, sie ist sonst eher eine kleine Wärmepumpe. Irgendwie kommen wir auf das Thema "Kinder". Sie will später keine, sie will viele Hunde. Auch nicht übel. 

Mittwoch, 5. März 2025

Die Tasche ist gepackt, der Abwasch erledigt,

der Abfall in die entsprechenden Tonnen sortiert. 2 neue Knödel für meine Süßen. Auf den letzten Metern habe ich noch schnell den Staubsauger geschrottet. Da muss ein Profi ran. Oder ein neuer Sauger muss angeschafft werden. Nebenan wird gehustet und genießt. Aber es geht der Neuköllner Freundin besser. Eigentlich wollte sie heute abreisen, wollte sich mit mir zusammen zur Bahn mitnehmen lassen, nun hat sie verlängert. Noch 2 Tage im Paradies. 

Manchmal will ich ja auch bleiben, wenn ich eigentlich gehen wollte oder sollte. Diesen Impuls spüre ich im Moment nicht. Ich freu mich auf einen Nachmittag beim Buckower Freund, freu mich auf Österreich, auf meine Freundin, die Kinder, auf die neue Wohnung. Von der mir bisher nur das beste berichtet wurde. Fußläufig gibt es einen Supermarkt, ein gemütliches Café, in 3 km Entfernung eine S-Bahn, die u. a. nach Salzburg fährt. Auch zu einem See kann man laufen. Jippieehhh. Da eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten für jemanden wie mich, der gerne unabhängig ist. Zugegeben, ich mochte es auch oben auf dem Berg, mochte die schöne Aussicht, die nahe Klamm, den Wald. Aber ich bin von dort alleine nicht weggekommen. Wenn ich jetzt noch wüsste, welche Jacke ich anziehe, dann wäre ich noch ein bisschen glücklicher.

Montag, 3. März 2025

Es riecht nicht nur nach Frühling, es klingt auch so

Was für ein Geschnatter am Morgen. Zug um Zug sind die Wildgänse über das Gehöft hin zum Deich geflogen. Oder wo auch immer sie sich dieser Tage hier in der Nähe versammeln. Die Geräusche hört man den ganzen Tag. Gestern wurde ein Seeadler über dem Wald ausgemacht, ich bin mir aber nicht sicher, ob ich das glaube. Eigentlich war er zu klein. Aber meinetwegen auch Adler. Wie sagte unsere junge Freundin? Sie glaubt es für mich mit. 

Heute Morgen habe ich sie in die Geheimnisse des Fahrens mit dem E-Bike eingeweiht. Obwohl sie krank ist - kaum im Paradies, schon von einer fiesen Erkältung erwischt - wollte sie doch selbst zur Tierärztin, um das Wurmmittel für den Hund abzuholen. Nein danke. Ich war nicht an Beweisfotos interessiert. Dafür ist sie jetzt am Thema E-Bike interessiert. Was ich sehr gut verstehe. Nach meiner ersten Fahrt mit dem Bike des Buckower Freundes war ich bekehrt. Ein Leben ohne ist möglich. Aber sinnlos. 

Selbstverständlich habe ich die Reste des veganen Apfelkuchens, den der Hausmann gestern gebacken hat, gleich schwesterlich mit den beiden Frauen geteilt, als ich sie mit ihrem Frühstück unten in der Sonne sitzen sah. Ob ich den Kuchen nicht mit ihnen zusammen? Ich musste zugeben, dass ich mein Stück schon verdrückt habe. Mit der restlichen Sahne sogar. Aber das habe ich für mich behalten. 

 

Samstag, 1. März 2025

Gesichtet: 19 Schwäne, 8 Rehe, 1 Silberreiher

Peanuts. Da wurde mir doch schon einiges mehr geboten. Ich hatte mich auf die kleine Radtour nach Neustadt gefreut, wollte vor allem zum Knödeldealer, der am Samstag um 14 Uhr schließt. Sonne und blauer Himmel gaukelten mir Frühling vor. Doch der Wind blies eisig. Ich habe genauso gefroren wie gestern Abend, als ich von der Freundin aus dem Nachbardorf im Regen nach Hause gefahren bin. Dabei war ich heute wärmer gekleidet. Inzwischen könnte ich wieder das Öfchen geben. Kein Wunder. Ich sage nur Fisch a la Bordelaise, Salat, Kuchen, Sahne. Eine leckere Mahlzeit anlässlich des kurzen Intermezzos, das der Hausmann hier gibt. 

Für 2 Nächte ist er Gast auf meinem Sofa, damit sich in seiner Maisonette unsere Neuköllner Freundin mit ihren Hund mal wieder wie im Paradies fühlen kann. Wie einfach es ist, Menschen und Tiere glücklich zu machen. Beim Stichwort Tiere fallen mir leider die Kälbchen ein, die im Januar geboren wurden. Wie vergnügt und ausgelassen sie um ihre Mütter herumspringen. Sie wissen Gott sei Dank nicht, dass ihr Glück im Herbst abrupt enden wird. In diesem Moment kann ich mich mit der Theorie anfreunden, in einer hyperrealistischen Computersimulation zu leben.          


 

Diese Anmut macht dich sprachlos, stimmt's?

Das Fräulein sagt nichts, beobachtet nur weiterhin sehr interessiert, wie ich mich die Treppe hinunter schleppe. Der untere Rücken mal wiede...