Sonntag, 31. März 2024
Nächster Halt Freilassing
Die Sonne scheint, auf den Bergen liegt noch Schnee. Wie sehr ich diese Landschaft mag. In Salzburg werde ich von der Freundin, ihrem Partner, den Kindern erwartet. Bei diesem Gedanken stellt sich eine kleine Freude ein. Dabei dachte ich gestern noch, dass ich vielleicht gar nicht fahren könnte. Als ich beim Buckower Freund durch den Garten schlich und kaum wusste, wie ich sitzen oder stehen sollte. Die körperlichen Baustellen beeinträchtigen mein Leben im Moment doch erheblich. Aber dann dachte ich, eigentlich ist es egal, wo ich mich so fühle, wie ich mich fühle. Wer weiß, vielleicht ist eine quirlige Familie auch Ablenkung. Und ich „vergesse“ die Baustellen.
Freitag, 29. März 2024
Meine Haut ist rot und heiß
Sie schmerzt. Wenn ich sie mir doch vom Leib reißen, wenn ich mich häuten könnte. Die alte Haut hat ausgedient. Sie kann mich nicht länger schützen. Die Segel sind gesetzt. Es geht hinaus aufs Meer. Dorthin, wo mir der Wind um die Haut weht, wo Wellen mir entgegenkommen. Sie wispern. Du mit deiner dünnen Haut. Damit lebt es sich nicht gut im Dschungel. Komm mit ins Offene. Freibeuterin wirst du. Mit neuer Haut. Und das Fass mit dem alten Wein werfen wir über Bord.
Mittwoch, 27. März 2024
Dienstag, 26. März 2024
Und hier ist die Nacht
Ich spüre sie, kaum dass meine Augen geöffnet sind. Und dann sehe ich. Die Wiese. Der Nebel. Darüber der Mond. The night has begun. And here is your death. In the heart of your son. Das war das letzte, was ich vor dem Einschlafen gehört habe. Leonhard Cohen und die wunderbare Sharon Robinson, die auch mit am Text geschrieben hat. May everyone live. And may everyone die. Hello, my love. And my love, goodbye. Es gibt diese Momente, da höre ich einen Text, eine Melodie, und es haut mich um. Manchmal ist es sogar ein Song, den ich seit langem auf meinem Smartphone habe, der beim ersten Hören aber irgendwie an mir vorübergerauscht ist. Jahre später stehe ich nachts weinend am offenen Fenster. Here it is…..
Sonntag, 24. März 2024
Sonne und Regen wechseln sich ab
Gerade gießt es. Das ist den Meisen schnuppe. Dem Specht auch. Dem einen und dem anderen. Das ist eine Premiere. Zwei Spechte gleichzeitig habe ich noch nie an den Knödeln gesehen. Ich möchte mir die Haut vom Leibe. Eine chronische Nesselsucht – wenn man so etwas seit mehr als 20 Jahren wiederkehrend hat, kann man wohl von chronisch sprechen – kann mit dem Darm zusammenhängen. Sagte der Doc meines Vertrauens, dem ich ein Foto meines Rückens geschickt habe. Ich habe ihn gefragt, ob er glaubt, dass mein Körper auf diese Weise entgiftet. Durch die Haut sozusagen. Immerhin verzichte ich auf Alkohol. Nö. Glaubt er nicht.
In Kanada ändern sie gerade die Empfehlungen, was als unbedenklicher Verzehr gilt. Wenn man unbedingt trinken müsse, dann maximal zwei Drinks. Pro Woche. So etwas weiß ich, weil ich mir gelegentlich den Podcast von Nathalie Stüben anhöre. Auch Videos mit den „Gesichtern hinter der Sucht“ schau ich mir an. Und da denke ich dann tatsächlich, manno, so heftig hast du das nicht getrieben. Ich weiß immer, wer morgens neben mir im Bett liegt bzw. wundere mich nicht, dass da keiner liegt. Vor 40 Jahren war das manchmal anders. Da war ich eine andere. Wer weiß, was in ein paar Monaten in mir zum Vorschein kommt. Eine ausgeschlafene, schon morgens gut gelaunte Person vielleicht.
Samstag, 23. März 2024
Freitag, 22. März 2024
Der Körper ein Schlachtfeld
So fühlt es sich an. Ich habe die Yogamatte von der Empore geholt und mache wieder die Übungen, die ich in der Schmerztherapie gelernt und ein paar Jahre lang pflichtbewusst geturnt habe. Gestern bin ich 25 km mit dem Rad gefahren. Ohne Unterstützung. Ich würde gerne schreiben, dass mir Bewegung Spaß macht, aber das stimmt nur in seltenen Fällen. Ich bin gerne draußen, sehr gerne sogar, aber da muss ich nicht herumrennen, nicht fahren. An einen Baum gelehnt sitzen, auf ein Wasser oder einen Sonnenuntergang schauend – das reicht mir.
Beim Wandern liebe ich vor allem die Pausen. Am allerallerliebsten das Picknick. Ich will keine Berge besteigen, keine Wüsten durchqueren. Ich bewundere Menschen, die von Bewegungsdrang sprechen. Angeblich hatten wir als Kinder alle diesen Drang. Dieses Gen müssen sie bei mir vergessen haben. Sport habe ich gehasst, längere Spaziergänge auch. Rad bin ich allerdings gefahren. Zur Schule. Von A nach B. Aber am liebsten saß ich lesend – oder träumend, mir Geschichten ausdenkend – in einem Baum oder irgendwo drinnen. Federball habe ich gern gespielt, aber von Drang würde ich nicht sprechen.
Donnerstag, 21. März 2024
Der Bus, der mich nach Kyritz
zu den Dichterinnen bringen soll, fährt an mir vorüber. Ich stehe nicht an der dafür vorgesehenen Stelle, da wird auch nicht auf Winken reagiert. Der Zug fährt in einer halben Stunde. Soll ich warten? Andererseits gäbe es einiges zu erledigen. Das Ebike muss repariert werden. Ein Arzt könnte einen Blick auf den Ausschlag werfen.
Das Thema Rad ist nach einer halben Stunde geklärt. Der Mann im Geschäft ist nicht direkt unfreundlich, aber ihm ist anzumerken, dass er nicht nur nicht begeistert von meinem Anliegen ist, nein, er möchte eigentlich nicht. Könnte ich das Rad denn in drei Wochen bringen, wenn Sie jetzt keine Zeit haben? Ähm. Eigentlich hat er auch in drei Wochen keine Zeit. Er hat auch keine Erfahrung mit Diamant-Rädern, und was mein Display mir sagt, das sagt ihm gar nichts. Bitte gehen Sie in ein anderes Geschäft.
Viel ergiebiger ist es beim Doc auch nicht. Aber immerhin darf ich bleiben. Sie haben ja was Akutes, nicht wahr. Nach zwei Stunden bin ich dran, der Arzt hat keine Zeit, sonst ist er nicht so schnell, sagt er, aber heute passt es ihm gar nicht, er hat nämlich nächste Woche Urlaub. Danach könnte ich gerne kommen, wenn es nicht besser geworden ist. Was das auf meinem Rücken ist, weiß er allerdings auch nicht. Seit 20 Jahren haben Sie das? Keine Gürtelrose. Kein Pilz. Keine Krätze. Er verschreibt mir Pillen gegen Nesselsucht, andere gegen Schmerzen.
Im Supermarkt gibt es Schokolade mit 78 % Kakaoanteil im Angebot. Am liebsten würde ich die Tafel gleich an Ort und Stelle aufessen. Aber das ist ja auch keine Lösung. Zumal es mich nach Grün gelüstet. Feldsalat mit Pilzen, Tomaten und gebratenen Maultaschen. Und dann bin ich schon wieder so müde.
Dienstag, 19. März 2024
Fünf Wochen ohne
Den ersten Besuch von der Spanierin und ihrem Meister habe ich auch gemeistert. Nicht nur, dass ich mich überwiegend entspannt fühlte, ich konnte unsere Gespräche, das Laufen, die gemeinsamen Mahlzeiten, vor allem die köstliche Lasagne vom Hausmann genießen und mich um 21.30 Uhr ohne schlechtes Gewissen verabschieden. Gestern Nachmittag saßen wir nach dem Spaziergang – wir sind die kurze Kälberrunde gegangen – noch mit den anderen Bewohnern im Garten und kaffeetisierten. Würde ich mich nur nicht so erschöpft und kraftlos fühlen.
Das kann an dem Ausschlag liegen, der mich seit Jahren wiederkehrend ärgert. Irgendwas ist immer. Am besten beobachten und mich nicht in etwas hineinsteigern. Auf all das Gute in meinem Leben konzentrieren und dankbar sein. Für die Vögel am Knödel. Für die Rehe, die morgens um 6 aus dem Wald kommen und die Blüten der Mirabellen in Kopfhöhe abfressen. Schön ordentlich sieht das aus. Auch für die Rufe von Waldkauz und Fasan in der Dämmerung bin ich dankbar. Und dafür, dass ich endlich den Weg vom Deich über die Wiesen in den Wald gefunden habe, nach dem ich jetzt ein Jahr gesucht habe. Danke auch für all die Menschen, die mit ihrer Arbeit dazu beitragen, dass es mir an nichts fehlt. Die Bäcker, Gärtner, Landwirte usw. Nicht zu vergessen all die anderen, die mein Leben durch ihre Arbeit, ihre Kreativität oder einfach durch ihr Sein bereichern. Ich könnte noch eine Weile so weiter…
Montag, 18. März 2024
Samstag, 16. März 2024
Wie sie gleiten
Über der Wiese zwei Bussarde. Direkt vor meinem Fenster macht eine kleine Blaumeise eine Knödelmeditation. Es ist kalt und feucht. Gestern dagegen das perfekte Gartenwetter. Sonnig und mild. Das Rosenbeet sieht jetzt ordentlich aus, und der Haufen Pferdeäppel, der eine Weile vor der Gartentür lagerte, hat einen neuen Platz neben dem Schuppen gefunden. Allerdings habe ich mich nach drei oder vier Schubkarren verabschiedet und den Hausmann allein fahren und schippen lassen. Natürlich erst, nachdem ich angeboten hatte, heute den Rest mit ihm zu erledigen. Da war er aber so im Flow. Immerhin konnte ich mich derweil um das Essen kümmern. Stehen tat nicht so weh. Den Espresso haben wir nebeneinander gequetscht zwischen Gartenzaun und Bauwagen getrunken, im März der letzte sonnige Platz im Garten. Für mehr Sonne müsste man auf den Deich, in die Felder.
Donnerstag, 14. März 2024
Meine Stimmung wechselhaft
wie das Wetter. Heute fühle ich mich niedergeschlagen, ich werde auch gar nicht richtig wach. Als ich gestern an der Giebelseite in der Sonne saß, war ich glücklich. Innerlich sprudelnd, vor Freude überschäumend. Alles schien zu mir zu sprechen, schien mich als zugehörig anzunehmen. Dazu noch die 70 %ige Schoki, die ich mir gegönnt hatte, nachdem Golo gesagt hatte, ich solle nicht zu streng mit mir sein. Auf den Alkohol zu verzichten sei schwer genug. Das stimmt. Wenn ich mir ansehe, wozu ich ihn benutze. Niedergeschlagenheit ertragen oder Begeisterung, die nicht auf Resonanz stößt, oder auch einfach nur Begeisterung. Kontakt herstellen. Zugehörigkeit fühlen. Es in Runden aushalten, in denen ich mich unwohl fühle. Anstatt mich zu verabschieden oder zu sagen, tut mir leid, das interessiert mich gerade nicht oder was auch immer, ist es mir außerdem noch unangenehm, so zu fühlen, wie ich fühle. Da hilft dann ein Gläschen. Aber eigentlich hilft es nur dabei, meine tatsächlichen Bedürfnisse zu ignorieren.
Mittwoch, 13. März 2024
Dienstag, 12. März 2024
Die Kirschpflaumen blühen
Letztes Jahr schrieb ich von Mirabellen, aber PlantNet behauptet stur, es würde sich sowohl bei Blüte als auch Rinde um Kirschpflaumen handeln. Meinetwegen. Sie blühen und duften und künden vom Frühling. Die Freundin aus Unterfranken schrieb mir gestern, dass in ihrem Wald die Veilchen blühen. Ich hatte ihr einen kleinen Film geschickt, den ich auf Youtube entdeckt und der mein Herz vor Freude hatte hopsen lassen. Er gehört zu einer Serie von Campfire Stories. Inspiring Change Through Film. Dieser erzählt davon, wie sich die schwedische Künstlerin Maria „Vildhjärta“ Westerberg um ein Waldstück kümmert. Damit passt er perfekt zu den Fragen, mit der wir uns in der eigenwilligen Ausbildung gerade beschäftigen.
Wie werden wir von Bedürftigen – ich möchte Anerkennung, Geld, Zugehörigkeit, Macht, Einfluss, was auch immer – zu Schenkenden. Zu Menschen, die durch das, was sie zu verschenken haben, ihrem Leben Sinn verleihen und dadurch auch nicht mehr verführbar sind. Aber vielleicht ist das auch nur eine Theorie von vielen, die Menschen über das Leben und seine Geheimnisse haben. So oder so, es kann nicht verkehrt sein, sich um etwas zu kümmern. So wie sich die Freundin um ihren Wald kümmert. Oder der Buckower Freund um Dinge, die man noch reparieren kann, die er „rettet“, wie er gern sagt. Erst vor ein paar Tagen hat er ein Fahrrad gerettet. Sie ernten keinen Ruhm, werden meist auch nicht berühmt, aber sie sind erfüllt. Vielleicht werden manche – wie die wunderbare Maria Westerberg – sogar eines Tages bekannt. Aber das war nicht ihre Intention. Sie wollte ihrem Wald helfen.
Montag, 11. März 2024
Sonntag, 10. März 2024
Der Körper schmerzt,
ich bin müde, friere. Meine Stimmung gedämpft. Glück ist anders. Gestern bin ich nachmittags quer durch den Wald ins Nachbardorf gelaufen, es gab Tee und Salat im Garten am Feuer, Resonanz im Gespräch, eine schöne Begegnung. Auf dem Heimweg erinnerte ich mich daran, dass ich früher nie allein durch den Wald gelaufen bin, und wenn doch, dass ich mich dabei unwohl gefühlt habe. Dass es jetzt anders ist, liegt bestimmt nicht daran, dass Wander Woman Christine Thürmer erst kürzlich in einem Interview sagte, es wäre doch ziemlich absurd, dass jemand mit bösen Absichten im kalten Wald ausharrt, bis mal eine – in meinem Fall alte – Frau vorbeikommt.
Etwas hat sich in meinem Inneren offensichtlich verändert in den letzten Jahren. Unmerklich. Da war kein Knall, keine Stimme, die sagte, geh durch den Wald und fürchte dich nicht. Schließe deine Tür nicht ab, sieh dir einen Krimi an, fürchte dich nicht. Das ist so nebenbei passiert. Womit ich nicht sagen will, dass mir nun nie mehr mulmig ist. Ist es. Aber ich habe eine Art Freiheit hinzugewonnen. Ich kann allein durch die Serrahner Buchenwälder laufen, kann mich auch hier allein durch den Wald bewegen. Vielleicht passiert diese andere von mir erhoffte Veränderung auch so nebenbei. Wo ich doch gern eine schnelle Belohnung hätte. Ich trinke keinen Alkohol, da möchte ich morgens bitte glücklich aufwachen. Denn das habe ich schon häufiger gehört von Menschen, die abstinent leben. Sie wachen auf und sind glücklich. Ich auch haben will. Aber so funktioniert es offensichtlich nicht.
Freitag, 8. März 2024
In Sieversdorf stehe ich eine Weile
vor der Kirche und überlege, ob ich von hier den Bus nach Neustadt nehme. Der kommt in einer halben Stunde. Mir tut das rechte Bein weh. Das alte Rad fährt sich gut, aber mit Gegenwind macht das überhaupt keinen Spaß. Kein Vergleich zum Ebike. Aber das meldet ja immer noch PowrProt. Ich steige wieder auf. Sind ja nur noch sechs Kilometer. Und ich will ja auch zum Knödeldealer. Auf dem Rückweg habe ich gute Laune. Mein Radel schnurrt, in den Packtaschen sind Lebensmittel für die nächsten Tage, die Felder und Wiesen glänzen im Sonnenlicht, auch die Silberreiher sind an Ort und Stelle.
Im Briefkasten ein dicker Umschlag vom Tourismusverband Prignitz. Ich habe ein paar Broschüren für Wanderungen und Radtouren bestellt. Manchmal bin ich altmodisch und habe zum Nachlesen oder Anschauen gern etwas aus Papier in der Hand. Verfahren oder verlaufen tu ich mich so oder so.
Mittwoch, 6. März 2024
Nebel am Morgen
vertreibt alle Sorgen, so dachte ich zumindest nach dem Telefonat mit meinem Coach oder spirituellen Begleiter, wie ich ihn inzwischen ja auch nenne. Jetzt denke ich, Nebel am Morgen bringt neue Sorgen. Der Akku von meinem Ebike stellt sich an. Ich wollte zum Einkaufen fahren, aber das Display zeigt mir immer „Powr Prot“ an. Steckverbindungen kontrolliert, Kontaktspray benutzt. Niente. Den Einkauf werden die Nachbarn für mich erledigen. Immerhin habe ich heute Abend meine neuen Freunde zum Essen eingeladen. Zu Melanzane a barchetta. Damit sie mit mir meinen Jahrestag feiern. Ein Jahr in der Ostprignitz. Und das für mich ohne Alkohol. Eine neue Erfahrung.
In einem der Beiträge auf Nathalie Stübens Kanal sagte ein Mann, dass der Alkohol im Gehirn erst nach 200 Tagen restlos abgebaut ist. Ob das tatsächlich stimmt weiß ich nicht, aber dieser Mann erzählte auch, dass er nach ein paar Monaten ohne auf einer Party anderthalb Gläser Sekt getrunken hatte. Die Menge, die er sonst täglich trank. In Form von Bier allerdings. Vielleicht noch ein Grappachen hinterher. Ohne scheinbare Wirkung. Diesmal konnte er eine halbe Stunde lang nicht sprechen, nicht denken. Er zählte sich zu den „kontrollierten“ Trinkern. In diese Gruppe würde ich mich auch einordnen. Wir haben alles im Griff, fallen nicht unangenehm auf, weil wir betrunken in die Blumenrabatten fallen oder lallend in der Ecke sitzen. Aber ich will herausfinden, wie ich bin, wenn ich nichts trinke. Niente eben. Was würdest du machen, wenn du heute erfahren würdest, dass du nur noch 10 Tage zu leben hast, hat Golo mich heute Morgen gefragt. Ich würde die Flasche Weißwein austrinken, die ich für meine Gäste kalt gestellt habe. Sofort. Alles klar, oder?
Dienstag, 5. März 2024
Eine Blaumeise sitzt auf einem Zweig
und denkt
darüber nach, warum es keine frischen Knödel gibt. Knödel aus mein
Hase. Eigentlich wollte ich nach Neustadt fahren, einkaufen, aber nun
habe ich stattdessen Brot gebacken. Was einer so einfällt, wenn sie
Zeit hat und ihr Geist mäandert. Was hat mir der Briefträger da
gerade in den Kasten gesteckt? Wo wohnen die Marienkäfer, die hier
nachzuwachsen scheinen und die sich sogar unter meine Bettdecke
verirren? Wie kann ich andere einladen, eine neue Erfahrung zu
machen? Darum geht es gerade in Modul 11 der Ausbildung, die keine ist.
Nach 21 Tagen ohne Alkohol und erwähnenswerten Zucker stelle ich fest, dass meine Laune doch recht wechselhaft ist. War das letztes oder vorletztes Jahr auch so? Soll ich verlängern? Auf 200 Tage, oder gar ein Jahr ohne? Das wäre mal eine echte Herausforderung. Im Vergleich dazu ist das erste selbst gebackene Brot wirklich pillepalle. Gelungen.
Sonntag, 3. März 2024
Den Esel habe ich lange nicht gesehen
Ich hatte schon Sorge, es könnte ihm etwas passiert sein. Dabei ist er wohlauf. Mein Herz hat gleich einen kleinen Hüpfer gemacht. Erst hörte ich das Pferdegetrappel, dann sah ich die beiden Reiterinnen auf ihren Rossen, und dann mit einigem Abstand kam er wie üblich angetrottet. Ich habe mir einen neuen Schreibplatz eingerichtet, da kann ich nicht nur sehr schön meine kleinen Freunde beobachten – gerade hängen sie mal wieder zu fünft am Knödel – da sehe ich auch, was unten auf dem Weg so los ist. Meist ist ja nichts los. Gar nichts. Nur heute, gerade als ich schnaufend im Beet hockte, kamen Menschen vorbei. Ein Spaziergänger. Ein Radfahrer. Ja. Ihnen auch einen schönen Tag.
Samstag, 2. März 2024
In Wusterhausen gibt es den Untersee,
einen Marktplatz, das Wegemuseum mit der Galerie „Alter Laden“ und wahrscheinlich noch einiges mehr zu besichtigen. Von Neustadt kann man mit der Bahn oder mit dem Bus anreisen, ich habe für die Hinfahrt den Bus genommen. Da ist es vom Halt „Tankstelle“ nicht mehr weit bis zum See. Zweihundert Meter vielleicht. Und mehr als den See und die Fotoausstellung „Zwischen Prignitz und Ruppiner Land“ hatte ich mir für diesen Ausflug nicht vorgenommen. Ich bin immer so glücklich am Wasser. Noch ein bisschen glücklicher, wenn ich einen einladenden Ort finde, an dem ich etwas zu essen bekomme. Caprese mit Seeblick im sympathischen „Casa Nostra“.
Den Espresso habe ich später draußen getrunken und dabei eine Frau kennengelernt, die vor zweieinhalb Jahren von Berlin nach Kyritz gezogen ist. Manchmal gibt es so etwas. Sympathie auf den ersten Blick, den zweiten Satz, was weiß ich. Mit ihrer Telefonnummer in der Tasche bin ich vergnügt Richtung Museum gelaufen.
Viel Zeit hatte ich nicht mehr, aber Zeit genug, mir neben den Fotos noch die Bibliothek anzusehen. Eine Frau vom Museum hat mir alles gezeigt, erklärt. Sie hat mir auch vom regelmäßig stattfindenden Literatur Café erzählt, von Autoren, die mit der Prignitz verbunden sind, dies und das eben. Sehr angenehm und freundlich. Dann musste ich nur noch den Bahnhof finden. Nur noch.
Fast geschafft
Es ist mir schon beim Frühstück aufgefallen. Die Weihnachtsmusik geht mir auf den Senkel. Vielleicht wäre es anders, gäbe es wenigstens eine...
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zerrt an den Planen, mit denen das Projekt Bauwagen winterfest gemacht wurde. 24 kmh. Nicht viel, aber kraftvoll genug, um die Gartenstühle ...
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Dabei habe ich mich gestern so ausführlich über die Keto-Ernährung informiert. Da gibt es nichts Süßes. Jedenfalls nichts, was mit herkömmli...