den Kasten neben meinem Küchenfenster genauer angeschaut.
Heute waren Spatzen da. Ich muss die Knödel rationieren, meine Vögel
fressen als gäbe es kein Morgen. Im Wald queren zwei Rehe meinen
Weg. Sie laufen nach rechts in die Schonung, kommen gleich wieder
zurück, dann warnen sie ihre Kumpel. Das Bellen klingt heiser. Kurz
vor dem Butterbaum ein einzelnes Kranichpaar inmitten schnatternder
Gänse. Sie recken sich in meine Richtung, offensichtlich werde ich
als ungefährlich eingestuft. Der Wind ist kalt, es riecht nach Holz
und Erde. In den beiden letzten Tagen saß ich die meiste Zeit
eingerieben mit einer Kampfermischung von Frau J. an ihr Heizkissen
geschmiegt. Ich habe mir irgendetwas im Rücken gezerrt. Sogar das
Atmen tat weh. Allerdings habe ich das beim Lesen vergessen.
Den Namen Lynne McTaggart habe ich gestern das
erste Mal in einem Youtube-Beitrag gehört. Beim Recherchieren über
die Wissenschaftsjournalistin bin ich dann auf eine Rezension
gestoßen, die mich so begeistert hat, dass ich mir ihr Buch „Das
Nullpunkt-Feld“ sofort für die Kindle-App gekauft habe.
Darin berichtet sie von Wissenschaftlern, die abseits der gängigen
Wege (oder abseits der Mainstream-Wissenschaft) forschten und suchten
und dies vermutlich bis heute noch tun. Das Buch ist von 2007, also
nicht auf dem neuesten Stand, aber egal. Interessant ist, dass schon
damals unliebsame Forscher – also jene, die andere Thesen vertraten
als erbeten oder erwünscht – von ihren Unis geflogen sind. Siehe
Fritz-Albert Popp, der im Bereich der Bio-Photonen forschte. Ich
dachte, dies wäre ein neueres Phänomen.
Mit großem Interesse habe ich von dem später als absonderlich
geltenden Ed Mitchell (der 6. Mann auf dem Mond!) gelesen, der
während der Apollo-14-Mission nicht nur eine Art Einheitserlebnis
hatte (ich würde es mystisch nennen), sondern der ohne Wissen der
beiden anderen Astronauten auch an einem Experiment in Sachen
außersinnliche Wahrnehmung teilgenommen hatte. Lynne konnte beim
Schreiben natürlich nicht wissen, dass Ed Mitchell kurz vor seinem
Tod im Jahr 2016 dann auch noch in einem Interview mit der Mitteilung
herausgerückt war, dass in der Zeit des Kalten Krieges Außerirdische
die Erde besucht hätten.
Manchmal wundere ich mich über mich selbst. Da bin ich eben noch
mit Fritz Raddatz – ich lese parallel seine Erinnerungen – in
Ost-Berlin im Verlag Volk und Welt, oft bleibt mir bei seinen
Anekdoten das Lachen im Halse stecken, und im nächsten Moment
versuche ich die Geschichte mit den „virtuellen Partikeln“ zu
verstehen, die nur in der Zeit der „Unschärfe“ existieren, was
noch ein wenig dauern wird. Es gibt so viele Dinge zwischen Himmel
und Erde, die mich neugierig machen, und ich habe die Zeit, ich kann
mich all meinen Neigungen widmen. Dafür bin ich doch sehr dankbar.