Den hatten wir ja lange nicht. Erst gestern am frühen Abend. Heute habe ich schon am Giebel in der Sonne gesessen. Mit den Erinnerungen von Claude Lanzmann. Das Buch hat mir Herr S. gegeben, der glaubt, dass mich die Berichte zu den Recherchen für die Dokumentation „Shoah“ interessieren könnten. Das stimmt, aber bis ich da mal angekommen bin. Bis jetzt haben mich vor allem die Beschreibungen der verschiedenen Hinrichtungsarten und der letzten Minuten und Umstände so ermordeter Menschen verstört. Mörder. Die Verschwörer vom 20. Juli. Die Geschwister Scholl. Arabische Offiziere. Chinesen, die von japanischen Soldaten geköpft wurden. Vielleicht sollte ich bis zur Mitte vorblättern.
Trotzdem habe ich jetzt gute Laune. Das wundert mich selbst. Ich habe ja nicht nur von der Guillotine gelesen, ich verzichte außerdem auf Süßes und Alkohol. Wahrscheinlich bin ich froh, weil ich noch lebe. Und weil ich zum Dichterinnentreff nach Kyritz fahre. Was da für Texte entstehen. Wäre Neid mir nicht so fremd…(Scherz). Unserer Anführerin gelingt es immer wieder, mir mit ihren Texten eine Gänsehaut zu bescheren.
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