Der junge Hund, den ich seit gestern betreue, hatte sich losgerissen und lief mitten auf der Fahrbahn Richtung Lohm. Die Leine hinter sich her trudelnd. Meine Rufe ignorierend. Logisch. Ich sah Scheinwerfer aus der Richtung kommend. Was sollte ich tun? Ich würde es nie schaffen, ihn zu überholen. Wenn der Fahrer des Autos ihn nun nicht rechtzeitig sah.
Der Hund bog ab nach links auf einen Feldweg. GOTT SEI DANK. Irgendwann kam er zu mir zurück. Aber meine Nerven. Wer denkt an die? Wenn er jetzt so friedlich auf seiner Decke liegt, könnte ich ihn für harmlos halten.
Die Freundin aus dem Nachbardorf hat sich beim Holzhacken die Hand gebrochen. Das ist gestern gleich operiert worden. Vielleicht muss sie bis Dienstag im Krankenhaus bleiben. Trümmerbruch. Vielleicht die Sehne durchtrennt. Natürlich galt ihre Sorge dem Hund, der allein zu Haus war. Und da ich sowieso mit Ketokeksen zu ihr wollte...
Mal schauen, wie es mit dem Hund und mir weitergeht. Heute Nacht hat er sich zu mir aufs Bett gelegt. AUF die Bettdecke. Darf er sonst auch. Ich habe es nicht übers Herz gebracht, ihn fort zu bitten. Nicht nach dem Schock, dass da plötzlich eine wildfremde Tante ins Haus kommt, die das Zepter in die Hand nimmt. Ich glaube, wir haben beide schlecht geschlafen. Entweder warf ich mich hin und her oder er. Wie sagt man so schön? Es kann nur besser werden .
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