Ich bin müde und ein wenig gereizt. An Sturm und Regen liegt es nicht. Ich mag es, wenn der Wind an Planen und Fenstern rüttelt, wenn er Äste an der Hauswand entlangschiebt. Auch den Regen schiebt er vor sich her, das Laub wirbelt er durch die Gegend. Und ich habe wirklich keinen Grund, nach draußen zu gehen. Herrlich. Dann mache ich es mir gemütlich, koche Kaffee, nasche die vom Essen gestern Abend übriggebliebene Kokos-Limetten-Creme, male mir zukünftige Mahlzeiten aus. So weit so gut.
Stadtneurotikerin auf dem Land
Sonntag, 26. Oktober 2025
Donnerstag, 23. Oktober 2025
Seit Montag sitze ich mit Hilfe von ChatGPT am alten Thema
Rettung meiner Texte von der ehemaligen Wordpress-Seite. Stunde um Stunde. Tag für Tag. Und ich verstehe nur selten, was ich warum anklicke, einfüge, aktualisiere. So ist es, wenn da jemand "einfach nur schreiben" will. Unzählige Mails an Strato mit der Bitte, mir SFTP freizugeben. Immer wieder neue Versuche, eine Verbindung zwischen Strato und WinSCP herzustellen. Immer dieselbe Information. Der Server verhindert...
Montag, 20. Oktober 2025
Was ich von hier aus hören kann
Die Kühe, die hinten auf der Wiese stehen. Es klingt, als würden sie sich beschweren. Hey. Wo bleibt das Futter? Ab und zu Gänsegeschrei. Auch die ersehnten Kranichlaute höre ich gelegentlich, aber ich habe es immer noch nicht geschafft, ein neues Short zu machen. Gestern hätte es klappen können, ein größerer Zug kreiste niedriger als sonst, aber ich draußen, das Smartphone drinnen. Kein neues Phänomen.
Sonntag, 19. Oktober 2025
In der reifbedeckten Wiese hüpft ein Reh
Das waren heute Nacht die ersten Minusgrade, wenn ich mich richtig erinnere. Aber die Sonne schmilzt die winzigen Eisablagerungen auf Gräsern und Blättern in Windeseile. Ich liebe diese Morgenstimmung. Eine Meise lugt zu mir herein. Andere flattern zwischen Wilder Rose, Sanddorn und Feige hin und her. Einzelne Vögel kommen auch immer wieder an mein Fenster. Wann gibt es endlich Knödel? Wenn die Feigen geerntet sind, ihr Schnuckies. In ein oder zwei Wochen also.
Freitag, 17. Oktober 2025
Im Nachthemd zum Kompost
Auf dem Weg dorthin begegne ich Herrn S., der seinen Bauwagen noch nicht endgültig winterfest gemacht hat. Er bräuchte zwei südlichere Tage. Wir erörtern kurz die Lage. In der Nacht von Samstag auf Sonntag soll es Frost geben. Aber nächste Woche Dienstag und Mittwoch könnte es was werden. Obwohl der Trend eher milde Regentage anzeigt. Der Zwölferlauf von gestern. Die Ensembles.
Mittwoch, 15. Oktober 2025
Meise am Morgen
Vertreibt alle Sorgen. Allerdings hatte ich keine, das kann erwähnt werden. Ich saß ja noch im Bette beim ersten Kaffee, tippte gerade eine Nachricht ins Smartphone. Da ging im Flur das Licht an und eine bekannte Stimme sagte "Achtung". So kündigt der Hausmann stets seinen Besuch an. Aha, er will sich wiegen, dachte ich. Aber nein. Er wollte mir die kleine Meise zeigen, die sich durch die schmale Öffnung beim gekippten Fenster in seine Maisonette verirrt hatte.
Dienstag, 14. Oktober 2025
Montag, 13. Oktober 2025
Immer wieder höre und sehe ich Kraniche
Was haben sie gestern Abend für einen Rabatz gemacht. Die ersten habe ich auf der Heimfahrt entdeckt, irgendwo zwischen Paulinenaue und Friesack standen Hunderte auf einer Wiese. Der Hausmann, dem ich in den beiden letzten Tagen in Berlin Asyl geboten hatte, saß neben mir im Bus und schlief. Die Füße auf dem Sitz gegenüber. Zuvor hatten wir herumgewitzelt. Von wegen, die alten Leute machen es sich bequem. Was kein Problem ist, wenn der Bus fast leer unterwegs ist.
Samstag, 11. Oktober 2025
Der See glitzert vor mir in der Sonne
Das Schilf wiegt sich sanft. Der Wind rauscht durch die Bäume. Eine Wespe setzt sich auf meinen Daumen. Das Fräulein liegt mir zu Füßen und beobachtet das bunte Treiben. Am Wochenende ist ja immer was los.

