Samstag, 15. November 2025

Während der Espressokocher noch röchelt,

beobachte ich vom Küchenfenster aus das Treiben unter dem Walnussbaum. Specht, Kohl- und Blaumeisen picken im nassen Laub nach Häppchen. Ich mache mir Sorgen. Wissen sie nicht, dass jederzeit der Kater auftauchen kann? Aber vielleicht haben sie ihre Späher, die längst berichtet haben, dass kein Katzenvieh in der Nähe auf der Lauer liegt. Aus dem Fallrohr dringen sanfte Geräusche. Pling. Pling. 

Ich liebe Regentage wie diese. Es gießt nicht aus Kannen. Alles ist sanft und friedlich. Die Farben eher Moll als Dur. An den Feigen hängen feinste Wassertropfen. Der Sanddornstrauch sieht aus, als hätte ihn jemand mit winzigen Glasperlen geschmückt.

Auf der Wiese läuft ein Mensch. Der Bauer. Bestimmt ist er auf dem Weg zu seinen Kühen. Von den Kühen kommt er, zu den Kühen geht er. Was ich mir so denke, wenn hier überhaupt mal ein Mensch auftaucht. 

Gestern tauchte das Postauto auf - von mir schon erwartet. Die neuen Ketobrote. Weil ich immer erschrecke, wenn es draußen hupt, ich dann die Treppe runterstürze, warte ich gern im Garten. DHL schickt ja eine Nachricht. Ihr Päckchen wird in fünfzehn Minuten geliefert. In der Zeit habe ich gestern die alten Bohnen abgenommen und die Kerne aus den Hülsen gepult. Dabei habe ich festgestellt, wie kalt das plötzlich war. Kein acht Grad. Ich musste noch einmal nach drinnen, eine wärmere Jacke, Mütze und Handschuhe holen. Die Postfrau ist entzückend. Nachdem sie mir das Päckchen ausgehändigt hatte, sagte sie, ich solle jetzt aber schnell wieder rein. Mit Vergnügen! 

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