Freitag, 3. Januar 2025

Schneetreiben

Dicke weiße Flocken. Als die graue Wolkendecke aufreißt, werde ich von gleißendem Licht geblendet. Heute Nacht wurde mir ein gigantischer Sternenhimmel geboten. Mittendrin der dicke Jupiter. Bis zu unserem Abzweig hatte ich Orion vor mir im Blickfeld. Vor lauter Schauen habe ich ihn dann erstmal verpasst. Zwischen Wald und Feldern bin ich sehr langsam gefahren, hier sind mir im Dunkeln schon einige Male Rehe fast vor das Rad gelaufen. Das hätte mir gerade noch gefehlt, mir tut schon ohne Sturz der Rücken weh. Wahrscheinlich hat sich mal wieder ein Wirbel verschoben, die letzten beiden Nächte waren unangenehm.

Ich habe noch einmal nachgerechnet. Es waren gestern tatsächlich sieben Stunden, die ich bei der Freundin im Nachbardorf verbracht habe. In einer kleinen netten Geburtstagsrunde, die ich auch nicht frühzeitig verlassen wollte. Kein Impuls. Ich wollte bleiben. Wollte mit den anderen reden, Erfahrungen austauschen, wollte einen Text zum Thema "2. Januar" schreiben und ihn wie die anderen später auch am Kamin vorlesen, wollte das leckere Essen genießen - selbst angebaut die Tomaten, die Kartoffeln, der Postelein - und ganz besonders habe ich mich auf das gemeinsame Singen gefreut, das unsere jüngste Dichterin mit ihrer beeindruckenden Stimme und dem Klavier so wunderbar begleiten konnte. Am Ende waren sechs Frauen sich einig: Wir wollen regelmäßig einmal im Monat singen. Und wer hat eigentlich als nächstes Geburtstag??? Zu guter Letzt dann dieser Sternenhimmel. Manchmal möchte ich auf die Knie ....

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