Sie graben sich auch durch die Kuhweide, die fast vor meinem Fenster liegt. Miese Gesellen, die aber auch nichts anderes tun, als das,wozu sie gemacht bzw. berufen wurden. Die Fallen, die ihnen den Garaus machen, müssten zweimal täglich kontrolliert werden, wenn Herr S., der Fallensteller, nicht da ist. Ob ich das nicht machen könnte, immerhin harke ich die Haufen platt. Und wer entsorgt dann die tote Wühlmaus? Ich musste ihn doch neulich schon rufen, als ich die erste Maus in der Schlagfalle hatte. Ich kann kein Blut, keine Leichen sehen. Darum lasse ich es bei mir drinnen erst einmal sein mit den Schlagfallen. Zumal auf die 29 Mäuse, die dem Hausmann in den letzten zwei Monaten in die Fallen gegangen sind, mindestens doppelt wenn nicht dreifach so viele hier noch herum laufen.
Gestern habe ich mich mit den Dichterinnen in Kyritz getroffen, heute könnte ich zu einer Lesung fahren, morgen ist im Nachbardorf Kino. Sage keiner, auf dem Land sei nichts los. Allerdings lebe ich gerade in dieser Jahreszeit sehr zurückgezogen, da nutze ich nur einen Bruchteil dessen, was geboten wird. Zumal die positive Rückmeldung meiner Lektorin zu dem zweiten Text mich inspiriert, weiter an einer der halb fertigen Geschichten zu schreiben, die hier auf Halde liegen. Ich habe vor Rührung ein bisschen geweint, als ich ihre SMS gelesen habe. Weinen werde ich vorerst nicht, ich werde mir die Arbeit mit einem Zitronenkuchen versüßen.
Ich freue mich schon auf das Gemetzel wenn ich wieder zurück bin.
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