Schrecklich gefühlt. Was mache ich hier? Nicht nur hier auf dem Land, sondern hier in diesem Leben? Ist doch ziemlich sinnlos so insgesamt. Nachts vor allem. Da ist alles anders. Da fühle ich mich anders. Da fühle ich mich so, als würde ich allein auf einem Berg im Himalaya sitzen. (Schön weit weg also, da, wo ein Kontakt nicht mal so eben herzustellen ist.) Die unendliche Geschichte. Würde ich mich anders fühlen, wenn die Maisonette bewohnt wäre? Wenn da nicht nur gelegentlich zwei Frauen auftauchen? Vermutlich nicht. Ich habe mich in den letzten 20 Jahren (oder 30?) auch so gefühlt, wenn ein geliebter Mensch neben mir oder im Nebenzimmer lag. Das ist eine Art Grundgefühl, das sich vor allem in der Stille der Nacht bemerkbar macht. Goloka sagte neulich, ich hätte mich hier selber auf Entzug gesetzt. Früher hätte ich meine sozialen Kontakte, meine Aktivitäten - ich bin die Kulturbeauftragte, die Kunstinteressierte, dies und das eben, wichtig vor allem - dazu genutzt, um mich abzulenken. Das hat zwar auch nicht funktioniert, aber hier funktioniert es noch weniger.
Gestern war ich mal wieder auf dem Youtube-Kanal meiner Lieblingsmystikerin Sabine Bobert unterwegs und habe mir ein paar Beiträge angeschaut. In einem erzählte sie von dem Buch "Zusammen im Licht", in dem Raymond Moody von Dingen berichtet, die Angehörige mit Sterbenden erleben. Sofort ist mir der letzte Besuch bei meiner sterbenden Freundin in Kladow eingefallen. Ich hatte an ihrem Bett gesessen, ihre Hand gehalten, und dann habe ich uns beide in einer jüngeren Version von uns an einem Fjord gesehen. Das war so realistisch. Vielleicht war das eine Art Totenbettvision, die ich mit meiner Freundin geteilt habe. Später in der Nacht hatte ich ja das Gefühl, sie wäre bei mir. Oder eine Energie wäre es, die mich euphorisch stimmte. Es gibt so viel zwischen Himmel und Erde....
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