Mittwoch, 8. März 2023

Wieder wach um 2

Ob ich den Schlaf jemals nachhole? Heute Nacht habe ich die Wolken beobachtet, die vor dem Mond herum huschten. Welch ein Unterschied zu den Neumondnächten, in denen man die berühmte Hand nicht vor den Augen sehen kann. Das Licht des vollen Mondes tauchte Wiesen und Bäume in ein betörendes Licht. Ich spürte mein Alleinsein. Vielleicht ist dies der Zustand, vor dem ich mich lange gedrückt habe. Hier bin ich ihm ausgeliefert. Bei den Reisen oder Ausflügen in den beiden letzten Jahren war ich zwar auch allein, aber die Ablenkungen waren nur ein paar Meter entfernt. Cafés. Restaurants. Museen. Menschen. Ich ging in die Natur mit dem sicheren Wissen, dass ich zu Menschen zurückkehre. In eine Umwelt, die mir Gemeinschaft vorgaukelt. Hier fällt das alles weg. Aber ich will mich nicht beschweren. Immerhin kann ich das alte Rad von Frau J. benutzen. Mit dem werde ich später nach Rübehorst zum Bioladen fahren.

Der Kater neben mir schnurrt. Ich drehe die Heizkörper auf und füttere das Tier, das sofort verstanden hat, welche Rolle mir zugedacht wurde. Während Frau J. eine Woche Urlaub macht, bin ich die Ersatzdosenöffnerin. Gestern beim gemeinsamen Essen wurde ich in alles eingewiesen. Ich habe auch die Telefonnummern vom Nachbarn im Bauwagen und die vom Klempner, falls irgendetwas mit der Heizung sein sollte. Es gibt Nachbarn. Wenigstens das. Sollten größere Katastrophen eintreten, kann ich irgendwo in den 5 Häusern nach Hilfe fragen. Falls jemand von oben, unten oder wo auch immer dies liest: Bitte keine Katastrophen.

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