Dienstag, 7. März 2023

Die erste Nacht

Ich habe schlecht geschlafen. Schon wieder. Immer noch. Obwohl es draußen sehr schön aussah. Der Mond beleuchtete die Wiese, die noch weiß war, leuchtete auch die Hälfte des Raumes aus. Jetzt ist es hell, eben war sogar kurz die Sonne zu sehen. 

Beim Aufwachen fühlte ich mich schlecht. Wie sagte mein Taxifahrerfreund gestern? Es kann nicht jeder alleine leben. Das ist wohl wahr. Das Kind in mir ist nicht begeistert. Was mir klar geworden ist - ich werde hier nicht zurecht kommen, wenn ich mich nicht regelmäßig mit dem Transzendenten verbinde. Wenn ich glauben und damit auch fühlen will, dass ich mutterseelenallein bin, niemandem zugehörig, dann wird das hier nichts mit dem neuen Leben. Dann werfe ich nach ein paar Wochen das Handtuch. Plötzlich landet ein Sonnenstrahl mitten auf meinem Gesicht. Ein Zeichen. Ich bin nicht allein. Danke. Du bist der Frieden in mir. Den ich vor allem nachts oft nicht spüre. Gerade deswegen ist es so wichtig, dass ich mich mit dir verbinde. Dass ich in Kontakt bin.

Der Taxifahrer ruft an, um zu fragen, wie die erste Nacht war. Ein fürsorglicher Mann, dem ich keine Märchen erzählen muss. Später hänge ich zwei von den mitgebrachten Knödeln auf. Gleich kommen die ersten Meisen. Mit ihnen Schneeregen und Hagel. Darüber die Sonne. Mein gesamter Körper wird plötzlich mit Liebe, mit Lebendigkeit geflutet. Ja. Ich will.

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