Das waren heute Nacht die ersten Minusgrade, wenn ich mich richtig erinnere. Aber die Sonne schmilzt die winzigen Eisablagerungen auf Gräsern und Blättern in Windeseile. Ich liebe diese Morgenstimmung. Eine Meise lugt zu mir herein. Andere flattern zwischen Wilder Rose, Sanddorn und Feige hin und her. Einzelne Vögel kommen auch immer wieder an mein Fenster. Wann gibt es endlich Knödel? Wenn die Feigen geerntet sind, ihr Schnuckies. In ein oder zwei Wochen also.
Vielleicht wäre heute ein guter Tag, um den zweiten Kaffee des Tages beim Hausmann zu trinken. Das haben wir zuletzt irgendwann im Frühsommer gemacht. Mein Fernglas nehme ich mit. Von seinem Bett aus hat man einen schönen Blick über die Kuhwiese hin zum Deich. Gemütlich ist es auch.
Diese kleinen Rituale hatten wir schon, als wir noch zusammen in der WG gelebt haben. Wir haben uns so manches Mal vorgestellt, was unsere jungen Mitbewohner wohl denken würden, sähen sie uns so nebeneinander in seinem oder meinem Bette sitzen. Die Vorstellung hatte uns stets erheitert.
Später wird es warm. In der Sonne jedenfalls. Wenn man dann noch einen Sitzplatz mit der Hauswand im Rücken hat - perfekt. Es gibt noch zwei kleine Stücke von leckeren Quittenkuchen, den der Hausmann gestern gebacken hat. Gestern hatten wir noch Sahne dazu, aber er schmeckt auch ohne köstlich. Der Hausmann hatte Kuchen gebacken, während ich ein paar Quitten zu Kompott verarbeitet und eingeweckt habe. Vielleicht mache ich nächste Woche mal ein Quitten-Crumble.
Der Buckower Freund hat von fast dreißig Kilo Quitten gesprochen, die er verarbeiten will/könnte/sollte. Mir tun die Hände schon von meinen zwei verarbeiteten Kilo weh. Aber ich werde ihm natürlich helfen. Wenn er seinen Küchenofen anheizt, wenn wir zu alten Rock Classics in dem großen Topf rühren bis sich Straßen bilden - och jemütlich.
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