Samstag, 11. Oktober 2025

Der See vor mir glitzert in der Sonne

Das Schilf wiegt sich sanft. Der Wind rauscht durch die Bäume. Eine Wespe setzt sich auf meinen Daumen. Das Fräulein liegt mir zu Füßen und beobachtet das bunte Treiben. Am Wochenende ist ja immer was los. 

Radfahrer. Fußgänger. Kleine und größere Grüppchen. Laute und leise. Manche Menschen scheinen Selbstgespräche zu führen. Hunde mit und ohne Leine. Ab und zu bleibt einer bei uns stehen. Das Fräulein bleibt liegen. Wenn mir das einer vor drei Jahren erzählt hätte. Wo sie sich noch mit Begeisterung jedem an den Hals, die Schulter geworfen hat. Ich möchte sie knuddeln. Mit nach Hause nehmen. Ihr einen Platz auf meinem Sofa bereiten. Bei mir dürfte sie ja.

Älterer Mann und junge Frau bleiben bei uns stehen. Vater und Tochter. Er liebt Retriever und erzählt von einer Begegnung vor vielen Jahren in Südtirol, als die Töchter noch klein waren. Wie da bei einer Wanderung ein Hund auf sie zugeschossen gekommen war und ihm ganz plümerant wurde. Was sollte er tun? Einen Meter vor den Menschen bremste der Hund und warf sich auf den Rücken. Krault mich! Ja. So sind sie. Wenn sie einem nicht gerade wohlerzogen zu Füßen liegen. 

Ich habe keine bevorzugte Hunderasse. Entspannt und friedfertig müssen sie sein. Mit etwas Wehmut erinnere ich mich an Zeiten, als ich manchmal allein mit fünf Hunden in der Döberitzer Heide unterwegs war. Wie die fünf um mich herum saßen und mich zu hypnotisieren versuchten. Rück die Leckerlies raus.  


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