Donnerstag, 6. Februar 2025

Bei den Nachbarn wird nicht nur den Vögeln einiges geboten

Knödel, verschiedene Kerne, Mischungen. Den Hausmann und mich locken sie mit Kaffee und Kuchen. Dieser Versuchung werde ich nicht widerstehen. Vorher sollte ich das Problem mit dem springenden Cursor lösen, das sich kurze Zeit nach der Benutzung der neu gekauften Word-Version eingestellt hat. 

Manchmal wünsche ich die moderne Technik sonst wohin. Auf den Mars meinetwegen. Dann sehne ich mich in die 80er zurück, als ich meinen ersten Text auf einer kleinen süßen Reiseschreibmaschine tippte. Was nicht gerade schnell ging, damals konnte ich noch nicht mit 10 Fingern blind schreiben. Auch ein Korrekturband erinnere ich nicht. Tipp-Ex hieß das Zauberwort. Nein. Ich bin doch froh, dass es den Laptop gibt.

Gerade habe ich den Text gesucht. Es ist Jahre her, dass ich ihn zuletzt gelesen habe. Er erzählt davon, wie ich mir die letzten Tage meiner zweiten Großmutter, der Mutter meines Vaters vorgestellt hatte. Sie war 1976 an einer Gasvergiftung infolge eines Unfalls gestorben. Das war zumindest die offizielle Erklärung für ihren Tod. Sie war einsam in Ost-Berlin, ihre 4 Kinder waren in alle Welt verstreut. Mein Vater lebte in West-Berlin, die einzige Tochter in München, den Ältesten hatte es nach Kanada verschlagen, den Jüngsten nach Australien. Und ich, die einzig verfügbare Enkeltochter, habe sie selten besucht. Wir standen uns nicht besonders nahe.

Vielleicht hatte sie sich das Leben genommen. Wer weiß das schon. Interessant ist, dass sie kurz vor ihrem Tod ihrer Tochter von einem Traum geschrieben hatte. Sie hätte an einem großen Fluss gestanden und am gegenüberliegenden Ufer ganz deutlich ihren Mann gesehen. Er hätte ihr die Hände entgegengestreckt und sie gerufen. Sie war dafür bekannt, Vorahnungen bzw. präkognitive Träume zu haben. Aber was hat mich dazu bewogen, fast 10 Jahre nach ihrem Tod darüber zu schreiben? Ich weiß es nicht. Aber ich bin froh, dass ich ihn geschrieben habe.




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