aber die Straßen sind mir von vielen Hundespaziergängen in den vergangenen 12 Jahren vertraut. Das Fräulein ist erwachsener geworden. Falls „erwachsen sein“ auf einen Hund angewendet „ruhiger“ bedeutet. Sie schaut sich um, schaut, ob ich ihr folge, sie hört, wenn ich sie rufe. Unsere Spaziergänge sind eher beschaulich. Ich lasse sie in Ruhe die verschiedenen Duftnoten studieren. Da kann es schon mal vorkommen, dass sie steht und schnuppert, während ich stehe und warte – wir haben schließlich Zeit – und dann kommt jemand daher, der diese Szene sieht, und der ermahnt dann den Hund. Los. Lauf jetzt mal. Das Fräulein schaut verblüfft, geht aber los. Und ich lache.
Andere informieren mich über gesunde Hundeernährung. Sie wollen doch, dass Ihr Hund alt wird, oder? Keine Fertignahrung. Nur frisches Fleisch. Das wissen Sie doch, oder? Vielleicht hätte ich fragen sollen, ob er nicht eher eine Idee hat, wie meine Füße auf angenehme Weise altern können. Im Moment tun sie sich vor allem durch Schmerzen hervor.
Zwischen den Spaziergängen mache ich dasselbe wie zu Hause. Lesen. Schreiben. Kochen. Essen. Löcher in die Luft. Allerdings stehe ich schon um 6.30 Uhr auf, gehe ohne Kaffee, noch schlafend also, mit dem Fräulein. Wanke ihm sozusagen hinterher.
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