die Kerne in der Kokosnuss. Der einzelne Knödel ist auch sehr beliebt. Da hängen sie schon mal zu viert oder fünft, spreizen auch gern mal die Flügel. Pass auf du. Oder sie fliegen die fremde Meise direkt an und damit fort. In der Baumgruppe am Waldrand, in der im Frühjahr die Roten Milane oder der Bussard sitzen, treffen sich jetzt die Eichelhäher. Sie tun sehr beschäftigt. Der Freund in Buckow berichtet, dass auch seine Knödel jetzt angenommen wurden. Allerdings wären seine Vögel noch nicht abhängig, sie würden immer noch auf dem Boden herumpicken. Ich höre ein wenig Stolz in seiner Stimme. Seine Vögel sind noch nicht so verweichlicht wie meine, will er sagen.
Apropos verweichlicht. Heute Morgen habe ich an meine Großmutter gedacht, die in ihren letzten Jahren so schlecht laufen konnte, dass sie nicht mal mehr die paar Hundert Meter bis zum Konsum geschafft hatte. Rad ist so sowieso nie gefahren. Aber sie hat im Winter noch jeden Tag die Laube mit Holz und Kohlen geheizt, hat den Brunnen mit heißem Wasser aufgetaut, damit sie die zwei oder drei Eimer Wasser pumpen konnte, die sie zum Kochen und für die tägliche Körperpflege brauchte, hat ihre Mahlzeiten zubereitet und die Wäsche erledigt. Ohne Waschmaschine natürlich. Eingekauft haben die Nachbarn, auch meine Mutter oder ich haben Dinge aus der Stadt mitgebracht. Wie hat sie das nur geschafft?
Ich habe mir in den vergangenen Jahren ja oft vorgestellt, wie ich als alte Frau auch so spartanisch lebe. In einem winzigen Häuschen mit Bullerofen und einer Katze auf der Schulter. Und nun bin ich alles andere als amüsiert. Obwohl ich eine Waschmaschine habe, Wasser aus dem Hahn und es Heizkörper gibt, die ich nur aufdrehen muss. Nachts denke ich über Flucht nach. Am Tage bin ich mit allem einverstanden. Aber die Nächte. Immer wieder die Nächte.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen