Montag, 20. Februar 2023

Orion über mir

Mein Lieblingssternbild. Was war das für ein wunderbarer Nachthimmel. Ich habe einen Mietvertrag. Eine eigene kleine Wohnung, die so klein gar nicht ist, 64 m² immerhin. Am Ende musste ich nicht groß überlegen. Ja. Ich will. Ich will über den Deich und die Wiesen laufen, will den großen Himmel über mir, Vogelschreie, Waldluft, will die gelegentlichen Kontakte mit den beiden freundlichen, mir wohlgesonnenen Menschen im Nachbarhaus. Es wird mir gefallen, alleine zu leben. Und die dunklen Stunden nehme ich auch. Die habe ich in Berlin, die hatte ich hier. Aber ich habe ja längst etwas verstanden: Ich darf der Dunkelheit, die mich nachts oder morgens umfängt, nicht trauen. Ich muss mich ins Licht kämpfen. Das funktioniert. 

Vielleicht wäre ein Morgenspaziergang nicht schlecht. Oder ein Projekt. Dahin gehen, wo es weh tut. Dahin schauen, wo es weh tut. Dann hätte ich gestern Abend auch die ersten Minuten von dem Film "Lieber Thomas" über Thomas Brasch ansehen müssen. Auf der Kadettenschule haben sie den Jungen  physisch und psychisch fertig gemacht, ich habe den Teil übersprungen. Auch später konnte er keine geschlossenen Türen ertragen. Ich würde gern wissen, ob er sich sein unbequemes Denken erhalten hätte, wäre er nicht so früh gestorben. Ein Normopath wäre wohl nicht aus ihm geworden. 

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Unter dem Birnbaum lässt es sich

nicht nur sehr gut ausruhen, verweilen, schreiben, lesen, ich kann auch schnell mal durch das kleine Fernglas zum Deich schauen, vielleicht ...