Dienstag, 7. Oktober 2025

Das sei schon eine Hausnummer,

was die Hauptläufe da berechnen, sagte Kai Zorn gestern in seinem morgendlichen Video. Seit eine Freundin mir den Kanal empfohlen hat, höre ich mir mit Vergnügen Prognosen und Wetterberichte an. Es wird keine Panik verbreitet, sondern solide gearbeitet. Da werden Modelle, Ensembles verglichen, die Inversionslage wird mitgedacht - die Rechner können das nicht, die verstehen keine Worte, nur Zahlen - und wer dann noch Lust hat, kann sich Statistiken anschauen - 1880 bis heute - und anfangen, selber zu denken. 

Vor der Katastrophe an der Ahr war Kai Zorn übrigens einer der wenigen, der konkret gewarnt hatte. Dies werde kein herkömmliches Hochwasser, die Sturzflut käme binnen weniger Minuten, es solle sich retten, wer kann. 

Mich haben seine Videos dazu verführt, mich ein bisschen mit dem Thema Wettermodelle zu beschäftigen bzw. mir von ChatGPT die Grundlagen erklären zu lassen. Ich weiß inzwischen, dass das europäische Wettermodell ECMWF stabiler in seinen Berechnungen ist als der US-Wetterdienst GFS. (Nur mal nebenbei: Da GFS mit öffentlichen Geldern gefördert wird, ist der Zugang zu den Daten kostenlos, das ECMWF wird zwar auch mit öffentlichen Geldern gefördert, lässt sich seine Daten allerdings gut bezahlen.) 

Der Zwölferlauf ist nicht der zwölfte am Tag, sondern der Mittagslauf (14 Uhr Sommerzeit in Deutschland), oft ist er der, der die merkwürdigsten Prognosen erstellt. Erst vor Kurzen gab es einen Zwölferlauf, der eine arktische Kälte im Januar prognostizierte. Minus 25 Grad. Hatten wir lange nicht. Rund um die täglichen Hauptläufe (ECMWF macht zwei, GFS vier) gibt es noch bis zu fünfzig Ensemblesläufe mit veränderten Startdaten. Wenn Ensembles und Hauptläufe dasselbe zeigen, ist die Prognose recht sicher. Uff. 

Und nun komme ich zurück zu der Hausnummer. Wenn die Prognosen der Hauptläufe von gestern einträfen, dann bekommen wir einen Oktober, den wir so gar nicht mehr kennen. Dunkel und kalt. Ich warte auf einen neuen Hauptlauf.  

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