vor meinem Fenster in silbernes Licht getaucht. Wie ein Scheinwerfer hing der Mond dick und strahlend über dem Haus am Hang. Ich war einige Male auf dem Balkon und staunte. So ruhig wie bei mir zu Hause ist es allerdings nicht. Hinter der bewaldeten Hügelkette müssen Straßen sein. Aber sonst gibt es nüscht zu meckern, wie die Berlinerin als Ausdruck großen Lobes sagen würde. Wat habt ihr det doch schön hier. Die Sprache. Na gut. Da hört frau sich vielleicht rein. Gestern habe ich mehr geraten als verstanden.
Mit hochrotem Kopf und einer Ohnmacht nah hatte ich kurz nach 14 Uhr vor der Rezeption gestanden. Du bist den Weg gelaufen? Ich hatte keine Energie, noch einmal den Satz mit dem "nein, ich bin geflogen" anzubringen. Habe also nur genickt. Sie hätten mich doch selbstverständlich abgeholt. Ein Katzensprung mit dem Auto. Erneutes Nicken meinerseits. Eine knappe halbe Stunde Fußweg vom Bus zu meinem Apartment, das sind doch Peanuts. Hatte sich die Flachlandläuferin in mir gedacht und sich dann über die Hügel gewundert. Bayrischer Wald halt. Natürlich geht es hier hoch und runter. Mit einer Laune, die mehr als unterirdisch war, hatte ich die letzten anderthalb Kilometer meinen Trolley bergauf hinter mir her gezerrt.
Aber dann war das schnell vergessen. Das fünfmalige Umsteigen, der Hang, meine unterirdische Laune, alles eben. Weil ich ein Himmelbett habe, ein rotes Sofa mit Hirschen drauf und einen Balkon mit Blick in sehr viel Landschaft. Den Balkon habe ich gestern auch nicht mehr verlassen. Verschiedene Getränke gibt es in einem Kühlschrank neben der Rezeption, auch Süßes und Salziges findet man, Kleinigkeiten, aber ich hatte noch 2 Brote und Eier, das hat bis heute Morgen gelangt. Jetzt könnt ihr mir wieder mit Hügeln kommen.
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