in der ersten Stunde meines Besuches für mich allein. Später kamen ein paar Wanderer, aber außer mir ist niemand ins Wasser gegangen. Es hat auch niemand eine Kälteprobe gemacht, die vielleicht gegen ein Bad gesprochen hätte. Alle wollten nur schauen. Nichts anderes habe ich nach dem Schwimmen gemacht. Der kleine Stausee liegt malerisch zwischen Hügeln - oder kann ich hier schon von Bergen sprechen? - und ist auch gut mit dem Bus zu erreichen. Die Fahrt von Obernzell dauert gerade mal eine Viertelstunde.
Die wollen mir heute den Abschied schwer machen mit einem wunderbaren Sommertag. Sonne, leichter Wind am See, 25 Grad.
Gestern war es bis zum Nachmittag wechselhaft, immer wieder gab es kurze Schauer. Das perfekte Wetter für eine Schlossbesichtigung. Eigentlich wollte ich nur die Ausstellung der Obernzeller Fotofreunde zum Thema Stein ansehen – sie hat mir richtig gut gefallen. Doch dann schlenderte ich auch durch das Schloss und die ständige Ausstellung und habe es nicht bereut.
So viel Geschichte und Geschichten über die Donau – politisch, geografisch – und über das Leben und die harte Arbeit der Menschen an ihren Ufern. Beeindruckend, wie viel Mühe und Sorgfalt man früher in die Herstellung alltäglicher Gebrauchsgegenstände investierte. Vieles könnte man heute noch benutzen: Öfen, Geschirr, Salzfässer. Welch ein Unterschied zur Gegenwart, wo Dinge möglichst schnell kaputtgehen sollen, damit man sie ersetzt. Das Gesetz des Kapitalismus.
Dass die Donau nicht so friedlich ist, wie ich nach meinem Aufenthalt annehmen könnte, habe ich im Schloss ebenfalls gesehen: Beim Hochwasser 1954 stand der Eingang unter Wasser. Diese Gewalt, diese Kraft – ich vermag sie mir kaum vorzustellen.
Und nun sitze ich ein letztes Mal auf der Bank vor dem Knick, den die Donau hier macht, und schaue den Schiffen nach, die jeden Abend um diese Zeit vorbeiziehen. Adieu, ihr Flusskreuzfahrer, ihr Glücksritter in den klimatisierten Kabinen. Möge ES mit euch sein.
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