Montag, 18. August 2025

Der zweite Aperol ist bestellt

Die Sonne ist untergegangen. Die Geburtstagstafel am anderen Ende der Terrasse löst sich auf. Ich habe nicht mitbekommen, wie alt die Frau ist, die dort gefeiert wurde. Mücken greifen an. Drei letzte Gäste verziehen sich nach drinnen. Es ist Zeit, den Strandkorb zu verlassen. Den Aperol nehme ich mit aufs Zimmer. Der Tag war schön. Schöner wird es nicht. 

Dabei bin ich nicht mal vor dem Frühstück geschwommen. Es war mir zu kalt. 10 Grad hatten wir hier. Ich bin wirklich eine Mimose geworden. Dafür bin ich vor dem Frühstück volle Kanne in eine der Glastüren gelaufen, die zur Terasse führen. Ich habe nicht gesehen, dass...Ich war irritiert, weil außer mir niemand im Frühstücksraum war. Kein Wunder, es war erst kurz nach 8. Wach war ich seit 6. 

Ich war vier Mal schwimmen, habe auf einer Liege herumgelungert, auf den See geschaut, gut gespeist, wurde von lieben Menschen angerufen, bin am See mit einer sympathischen Frau aus Sachsen ins Gespräch gekommen, habe angefangen, über den verstorbenen Freund zu schreiben. Viele Seiten mit der Hand, den Laptop hatte ich kurz vor meiner Abfahrt wieder ausgepackt. Das Schreiben hat mir ein gutes Gefühl beschert. Alles zusammen feinste Sahne für die 70. Und auch diesen Tag allein zu verbringen, fühlte sich richtig an. Nur die Matratze, die ist hart. Zu hart für mein Fahrgestell. Heute Morgen hätte ich jeden Knochen  bestimmen können.  

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