Hatten wir ja lange nicht. Gestern zuletzt. Gewitter soll es auch geben. Gut, dass wir am Vormittag gearbeitet haben. Als wir am Sonntag von unserem schönen Ausflug kamen, haben wir den Schlamassel entdeckt. Von der alten Eiche ist ein dicker Ast voller Laub abgebrochen und auf den hinteren Zaun, auf die Gartentür gefallen. Das muss jetzt alles zerkleinert, sortiert, weggebracht werden. Wir können froh sein, dass niemand zugegen war. Das hätte noch gefehlt. Vom Ast erschlagen.
Ich wünsche mir ein anderes Ende, falls hier jemand von oben mitliest. Kein Drama bitte. Und ich wäre gern vollständig bekleidet, Zahnprothese inclusive. Das ist mir jetzt bestimmt eingefallen, weil ich gestern die aktuelle Folge vom "Nachtcafé" angeschaut habe. Darin ging es um das Glück und die Gefahren, die zu einem Leben in der Natur gehören. Zu Gast war u. a. ein Mann, den die Flut bei der Katastrophe an der Ahr auf eine 4 m2 große Erd-Insel mit einer Linde drauf geschleudert hatte. Als er wieder ein bisschen bei sich war, wurde ihm klar, dass er alles verloren hatte. Denn das konnte er sehen. Das Haus war fort. Er musste davon ausgehen, dass niemand überlebt hatte. Seine Partnerin nicht, die Hunde auch nicht. Und dann hatte er überlegt, ob er sich von der Insel fallen und von der Flut davon tragenlassen sollte. Ein Weitermachen erschien ihm sinnlos. Gott sei Dank hat der Lebenswille ihn auf dieser winzigen Insel gehalten. Denn am nächsten Tag sah er von weitem, dass seine Partnerin lebte, ein Hund auch. Alle hatten Glück im Unglück gehabt. Und als ihn am nächsten Tag - inzwischen waren 15 Stunden vergangen, 15 Stunden hatte er verletzt auf dieser winzigen Insel gesessen - ein Helikopter befreite und zu dem Haus flog, in das sich seine Lieben gerettet hatten, bat er den Piloten, nicht so hoch zu fliegen. Denn er trug nichts weiter auf dem Leib als einen Bademantel. Darunter war er nackt. Als er das erzählte, musste ich erleichtert lachen. Bis dahin hatte ich mal wieder Tränen in den Augen gehabt. Aber ich habe mich auch geärgert. Denn aus der unbürokratischen Hilfe, die man den Opfern versprochen hatte, ist leider, leider nichts geworden. Was mich nicht wirklich wundert.
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