hat mich gerade zum Kompost begleitet. Gestern leistete er uns Gesellschaft, als wir unter der Esskastanie saßen. "Ich wusste mal, wie der heißt", hatte ich zum Hausmann gesagt. "Helmut?" Humor hat er. Backen kann er. Gestern gab es den fünften? sechsten? Johannisbeerkuchen der Saison. Oberköstlich. Auch für heute hatte ich noch ein Stück. Ich habe es gegessen, als ich auf die Lauch-Pizza wartete, die ich für heute Abend gebacken habe. Mein Beitrag zum Buffet.
In Demerthin wird Geburtstag gefeiert. Ich habe Glück und werde von der Freundin aus dem Nachbardorf mit dem Auto mitgenommen. Von mir sind das 25 km, da hätte ich keine Lust, im Dunkeln mit dem Rad nach Hause zu fahren. Apropos Buffet. Morgen gibt es ein Abschiedsessen für den Hausmann, weil der ja mal wieder für Wochen - oder Monate? - an den Bodensee verschwindet. Danach sollte ich fasten. Oder täglich 20 km mit dem Rad fahren. Ohne Unterstützung, so wie das eine der Schatzgeberinnen vom vorletzten Jahr immer noch macht. Nur wenig älter als ich. 70 plus also.
Ich habe sie am Samstag beim Abschied im Offenen Atelier getroffen. Dass wir uns länger nicht gesehen haben liegt daran, dass sie im Sommer schon so früh auf dem Rad sitzt. Wach um 5, spätestens halb 7 geht es los. Ihr Sohn hatte gelacht. Die Nachbarn würden die Uhr danach stellen. Aber er hat es geerbt, sagte er, auch er ist ein Morgenmensch. Ich werde ein wenig verdattert ausgesehen haben.
Das mit dem 'wach um 5' kenne ich. Heute erst wieder. Aber ich stehe nicht auf. Schon gar nicht, wenn ich erst nach Mitternacht geschlafen habe. Aber das macht ja nichts. Wir sind eben alle als sehr unterschiedliche Wesen angelegt. "Diese Einzigartigkeit gehört zu unserer biologischen Substanz. Vielfalt ist die Würze des Lebens; Vielfalt ist Wahrheit. Wir sollten niemals vergessen, dass wir alle verschiedene Wesen sind." So habe ich es erst heute Nacht in dem Buch "Vom Sinn des langen Lebens" von James Hillmann gelesen. Ich lese zum dritten Mal innerhalb weniger Jahre. Denn ich finde, das Thema passt zur Nacht. Und zum Alter. Mit den Jahren das werden, was wir sein können. Unverwechselbar. Markant. Einzigartig.
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