Man kann auch bei Regen in den Wald gehen, sagt das Mädchen, das mir mit Kopfhörern auf den Ohren am Tisch gegenübersitzt. Sie übt noch Mathe. Mit Musik. Von mir aus. Was ist oben? Der Zähler oder der Nenner? Und wenn der Zähler größer ist als der Nenner, wovon spricht man denn da? Ähm. Obwohl ich immer noch sehr gut mit Brüchen rechnen kann, das ganze Drumherum ist in den Weiten meines Hirns verschollen. Wo ich es doch bestimmt wiederfinde. Ich könnte auch gleich in mein smartes Phone schauen.
Später ist ein Spaziergang zum Wald geplant. Es hat uns gestern so gut gefallen dort, vor lauter Freude haben wir alte, eiskalte Buchen umarmt. Aber das war sowieso ein schöner Tag so insgesamt. Angefangen beim Fußballturnier des kleinen Bruders, den wir vom Spielfeldrand immer mal wieder angefeuert haben, hin zum kleinen Volleyballspiel, bei dem ich angeblich den Aufschlag lernen musste. Das Mittagessen durfte ich später ohne Anleitung zubereiten, Mutter und Bruder schon wieder bei der Arbeit. Und dann haben wir uns endlich auf den Weg zum Mattsee gemacht. Nach einer knappen Stunde Fußmarsch auf einer viel befahrenen Landstraße war er vor uns aufgetaucht und wir mussten nur noch beten, dass Strandbad und Bistro geöffnet sind.
Wie glücklich uns manche Dinge doch machen. Ein in der Sonne glitzernder See vor der Nase. Die Aussicht auf Pommes rot/weiß. Vielleicht ein kleines Eis hinterher. (Die mitgebrachten Brote essen wir später.) Ein Kaffee. Eine warme Brise. Das Beschauliche des Ortes. Der schönste Platz am Mattsee, wie der Betreiber des Bistros uns erzählte. Seine Meinung. Der wir uns fürs erste anschließen. Und dann haben wir für den Rückweg auch noch die schöne Strecke gefunden, die zwar bergauf, bergab geht, einen dafür mit Autos verschont und einen Buchenwald bietet. Den wir jetzt noch einmal besuchen wollen, um Bäume zu umarmen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen