Mittwoch, 19. Februar 2025

Das Fräulein liegt zu meinen Füßen

Sie hat die Augen geschlossen und gibt Schnarchgeräusche von sich. Doch kaum bewege ich mich, öffnet sie die Augen. Gehen wir raus? Gibt es was zu fressen? Willst du mit mir knuddeln? Ich würde gern mehr bieten, aber es ist hoffnungslos. Wenn ich einen Ball werfe, schaut sie mich seltsam an. Ja bitte? Verstecke ich Leckerlies, wirkt sie bekümmert. Ich muss sie zu den Leckerlies schubsen. Der Hundeprofi sagt, dies müssen nicht unbedingt Zeichen mangelnder Intelligenz sein. 

Sie liebt es, sich zu bewegen, mit anderen Hunden zu toben, beobachtet aber auch sehr gern Menschen, Tiere, Situationen. Das Eichhörnchen, das gerade den Baum hinauf hüpft. Den kleinen Hund, der 100 Meter entfernt ist. Den Pin-Boten, der mit seinem Rad auf dem vereisten Königsweg umkippt. Wie kann man auf die Idee kommen, dort überhaupt Rad fahren zu wollen? Ich bin die Hälfte der Strecke wie auf Eiern gelaufen. Und war froh, endlich wieder einen trockenen Bürgersteig unter meinen Wanderschuhen zu haben. Deswegen werde ich mit dem Fräulein auch gleich zu einem Sondierungsgang aufbrechen. Kommt man ohne Spikes um den Schlachtensee? Über diesen Spaziergang habe ich nämlich mit der Neuköllner Hundefrau nachgedacht. Ich bin hier auf den normalen Straßen, Bürgersteigen schon so viel gerutscht, einmal sogar gefallen - toi toi toi ohne Schaden - fürs erste reicht mir das. Immerhin könnte ich mir auf dem Weg zum See ein Leckerli besorgen.

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