Vier Kälber liegen faul in der Sonne auf der Wiese. Gestern tobten sie, spielten in der großen Pfütze, die der Dauerregen hinterlassen hatte. Wir sind mit den Kindern nach Berchtesgaden in die Watzmanntherme gefahren. Wo ich am liebsten nur gelegen und in die umliegenden Berge geschaut hätte. So hatte ich vor allem den Jungen im Blick, wenn die Freundin in der Sauna war. Aber eigentlich wäre das nicht nötig gewesen, er verhielt sich ausgesprochen umgänglich. Fast könnte man von friedlich sprechen. Sehr anrührend seine diversen Versuche, allein die große Rutsche zu nehmen. Ich glaube, er war fünfmal oben, kam fünfmal ein wenig bedröppelt die Treppen wieder herunter.
Du schaffst das, hatte nicht nur ich ihm, auch ein sehr freundlicher Bademeister hatte ihm das gesagt, der das Treiben eine Weile beobachtet hatte. Außerdem würde er ihn persönlich aus dem Tunnel herausholen, sollte er nicht unten ankommen. Und dann gäbe es natürlich das Tapferkeits-Abzeichen, das man auf die Badehose nähen oder kleben kann. Also gut. Der sechste Versuch, und dann wurde der Junge Gott sei Dank mit einem großen Schwall Wasser unten aus der schwarzen Öffnung herausgedrückt. Juchu.
Dagegen werde ich Nacht für Nacht in den schwarzen Tunnel hineingesaugt. In die Paralleluniversen, in denen Außenseiter der Gesellschaft weitab von Städten wohnen, wo sie ihre eigenen Gesetze, ihre eigenen Regeln habe. Ich soll mit Flugzeugen fliegen, die außen eine Bank haben mit einer Stange zum Festhalten. Die Plätze sind billiger (kein Wunder, ab und zu stürzt mal einer ab). Manchmal treffe ich auf Partys alte Freunde, oder ich lebe mit meinem Vater in einer Wohnung am Hang. Es ist neuerdings eine Menge los in meinen Träumen. Morgens fühle ich mich so, als wäre ich die ganze Nacht unterwegs gewesen. Schlapp. Und da sagt der kleine Kerl, ich solle mal nicht so lange schlafen (hallo?), soll gefälligst mit ihm um 6 aufstehen. Ich finde, das geht zu weit.
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