Donnerstag, 16. Mai 2024

Bei diesem Wind fliegen

mal wieder die Gartenkissen durch die Gegend. 29 km/h. Da fahre ich auch heute nicht zum Einkaufen. Aber noch besteht die Gefahr des Verhungerns nicht. Zumal die Basics im Haus sind. Espresso, Milch, Brot, Käse, Gurke. Der kleine Wohnungswechsel tut mir gut. Ich arbeite. Und freu mich, weil ich nur kurz aufblicken muss, schon bin ich in dieser wunderbaren Weite verschwunden. Alle halbe Stunde mache ich ein paar Übungen (ich empfehle den Reha Experten Steffen Barth), dann gehe ich hinaus, um mich aufzuwärmen. Lese. Arno Gruen z. B. „Wider den Gehorsam“. Das schmale Bändchen ist gestern gekommen, ich hatte es ganz schnell ausgelesen. Amüsiert hat mich der Text von Konstantin Wecker auf dem Umschlag. „Ein Geschenk für all jene, die bereit sind, querzudenken….“ Ach Konstantin…wat haste dir verändert.

Quer gedacht hat auf alle Fälle Dag Hammerskjöld, den meine mystische Sabine Bobert schon vor Monaten in einem Video erwähnt hatte, da er nicht nur ein sehr besonderer UN-Generalsekretär, sondern auch ein sehr spiritueller Mensch gewesen war. Das nach seinem Tod veröffentlichte Buch „Zeichen am Weg“ wollte ich schon längst gelesen haben. Gestern habe ich mir den Film „The tree of life“ angeschaut, den Rüdiger Sünner über den besonnenen Schweden gemacht hat. Einerseits befremdeten mich wieder die Fotos in den Bäumen, im Fluss, das ging mir in dem Film über Rilke schon so, aber wer weiß, vielleicht gewöhne ich mich daran, dafür haben mich die Details aus dem Leben von Dag Hammerskjöld und die Landschaft des hohen Nordens sehr berührt.

Der Film erzählt von einem Mann, den seine hohe Stellung nicht korrumpiert hatte. Dem es gelungen war, in China inhaftierte amerikanische Piloten freizubekommen, weil er sich auf einer sehr menschlichen Ebene mit dem damaligen Premierminister Tschou En-Lai ausgetauscht, dem er zugehört und nicht verurteilt hatte. Während man übrigens von amerikanischer Seite aus versuchte, Tschou En-Lai zu vergiften. Der hat die zum Tode verurteilten amerikanischen Piloten schließlich frei gelassen, weil er Hammerskjöld ein Geburtstagsgeschenk machen wollte. So erzählt es Rüdiger Sünner, so kann man es selber nachlesen. Und ich könnte bei der nächsten Schweden-Reise das Dag-Hammerskjöld-Museum in Löderup, Gemeinde Ystad besuchen. Was ich alles könnte….



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