hatte ich noch eine Nacht beim Buckower Freund gebucht. Ausgemacht ist, dass mich der Hausmann abends mit dem Auto von der Bahn abholt. Er soll auch den Sohn von Frau J. mitnehmen. Der schreibt mir, als ich am Zoo gerade in den Zug steige, dass er verschlafen hat. Er wird einen Zug später nehmen und mit dem Rad fahren. Das ist doch blöd. Ich steige in Spandau wieder aus, werde mich irgendwohin setzen, Kaffee trinken, nur sollte ich vorher eine Toilette finden. In den Arcaden haben sie schon Feierabend gemacht. Ich könnte Burger essen, aber nicht aufs Klo gehen. Der Weihnachtsmarkt vor dem Bahnhof schreit und leuchtet unnatürlich blau, da wird das Bedürfnis gleich noch dringender. Nachdem ich 15 Minuten erfolglos hin und her geirrt bin, stelle ich fest, dass ich mir fast vor Sanifair in die Hosen gemacht hätte. Der Automat ins Paradies nimmt allerdings nur Münzen. Die ich natürlich nicht habe. Hinter mir steht ein junger Mann, der meine Not offensichtlich erkannt hat. Sie haben kein Kleingeld? Nein. Kommen Sie, ich habe. Ich bezahle. Ich kann mein Glück kaum fassen. Die Menschen sind manchmal so freundlich. Leider habe ich den jungen Mann nicht wieder gesehen, ich hätte ihm sonst den Apfelkrapfen geschenkt, der eigentlich für den Hausmann gedacht war.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen