Die Fußspuren auf den Gartenwegen sind gefroren. Über allem liegt eine leichte Schneedecke – als wäre jemand mit einer riesigen Dose über den Garten geflogen und hätte Zucker darüberrieseln lassen. In den etwas tiefer liegenden Absätzen der Schuhabdrücke steht eine dünne Eisschicht. Wenn ich darüberlaufe, knistert sie unter meinen Füßen.
Ich mag diese Jahreszeit. Wenn ich ausatme, schwebt vor meinem Mund eine kleine durchsichtige Wolke.
Wenn man die Laubentür öffnet und von draußen in die Veranda tritt, ist es eisig kalt. Man kann diesen winzigen Raum nicht heizen. Deshalb stehen im Winter hier Holzkisten mit Äpfeln und Birnen.
Öffne ich die zweite Tür, wird es sofort warm, denn der Herd in der Küche ist immer in Betrieb. Wenn es sehr kalt ist, steht Großmutter nachts auf und legt ein paar Kohlen nach. Im Kessel auf dem Herd ist immer heißes Wasser. Manchmal liegt ein Brett auf der Öffnung des Kessels – darauf trocknet Nudelteig. Weitere Teigstücke hängen an einer Leine.
Ich bin ein mäkliges Kind, aber selbstgemachte Nudeln in Hühnerbrühe liebe ich. Auf diesem Herd kocht meine Großmutter fast täglich; nur im Hochsommer benutzt sie die elektrische Platte. Die einzige, die wir haben. Und natürlich werden auch die köstlichsten Kuchen in diesem Ofen gebacken.
Vor dem Küchenfenster hängt im Winter eine Decke, damit es nicht so zieht. Es gibt nur eine Glasschicht. Bei Minusgraden wachsen Eisblumen, die ich mit meinem warmen Zeigefinger zum Schmelzen bringe.
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